Ausstellung "Bereaved - Hinterblieben" im Dominikanerkloster


Foto: Privat
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Braunschweig. In der Reihe "Kunst im Kloster" lädt das Dominkanerkloster am Samstag, 4. März, um 19 Uhr zur Eröffnung seiner Frühjahrsausstellung "Bereaved - Hinterblieben" in Verbindugn mit "Precence of the Void - Gegenwart der Abwesenheit" ein.


Den Abend gestalten Pater Hans-Albert Gunk und Professor Dr. Werner Widuckel aus Erlangen vom Parents Circle Freundeskreis Deutschland. Die Fotoausstellung läuft noch bis zum 12. April 2017. In ihrer ergreifenden Fotoserie „Bereaved Hinterblieben“ porträtiert die Fotografin Rina Castelnuovo Israelis und Palästinenser, die durch Terrorangriffe, Selbstmordattentate oder den Militärdienst Geschwister und Kinder verloren haben.

Als Fotografin für die New York Times ist Rina Castelnuovo über drei Jahrzehnte lang Zeugin des israelisch-palästinensischen Konflikts. Dabei hat sie sich zum Ziel gesetzt, vor allem die menschlichen Opfer zu dokumentieren. Sie entwickelte einen Stil, der möglichst unaufdringlich hinter den politischen Auseinandersetzungen die persönlichen Schicksale aufspürt. Ihr Mitgefühl zeigt sich in der Intimität der Aufnahmen, in denen es ihr gelingt, für einen kurzen Moment die Seele der Porträtierten einzufangen. Rina Castelnuovo (geb. 1956) lebt in Jerusalem.

Die sehr persönlichen Fotografien der Ausstellung "Presence of the Void - Gegenwart der Abwesenheit" stammen von zehn palästinensischen und israelischen Frauen, die alle enge Familienmitglieder durch den jahrzehntelangen Israelisch-Palästinensischen Konflikt verloren haben. Der verlorene Mensch kann in einem Zimmer voller Erinnerungen gegenwärtig werden, durch eine stehen gebliebene Armbanduhr, ein Fenster, an dem die Mutter stand als sie von dem Tod erfuhr, vielleicht sogar durch ein Kind, das den Namen des Gestorbenen trägt.

Hintergrund des bilateralen Fotoprojekts ist es, die Geschichte des Anderen kennenzulernen und auch seinen Verlustschmerz nachempfinden zu können. So besuchen sich israelische und palästinensische Frauen gegenseitig. Dabei entsteht ein Foto, das an die geliebte Person erinnert. Das Projekt erzählt aber auch von der Kraft des Dialogs und der Hoffnung auf Versöhnung.

Für einige der Frauen war es die erste Bekanntschaft mit einer Kamera. Begleitet wurden sie von den palästinensischen und israelischen Fotografen Vardi Kahana, Ata Awwisat und Micky Kretzmann. Das Parents Circle-Families Forum (PCFF) besteht seit 1995. Dem Forum gehören über 600 Palästinenser und Israelis an, die Familienmitglieder durch den Konflikt verloren haben. Der PCFF fördert Versöhnung als Alternative zu Rache und Gewaltspiralen. Die Vision ist, eine Einstellungsveränderung herbei zu führen, die eine Voraussetzung für ein nachhaltiges Friedensabkommen ist. Die Ausstellung läuft in Zusammenarbeit mit dem Willy-Brandt-Haus Berlin und dem Parents Circle Freundeskreis Deutschland.


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