Der Augustinkommentar des Andreas Bodenstein von Karlstadt


Das Online-Portal zur Karlstadt-Edition ist unter http://karlstadt-edition.org/ erreichbar. Foto: HAB
Das Online-Portal zur Karlstadt-Edition ist unter http://karlstadt-edition.org/ erreichbar. Foto: HAB | Foto: privat

Wolfenbüttel. Werkstattgespräch in der Herzog August Bibliothek (HAB): Stefania Salvadori geht in ihrem Vortrag am Donnerstag, 21. September, um 14.15 Uhr im Seminarraum des Zeughauses auf den Augustinkommentar des Andreas Bodenstein von Karlstadt als Bekehrungsgeschichte und (Wieder)Entdeckung biblischer Quellen ein.


Andreas Bodenstein von Karlstadt (1485-1541) war einer der bedeutendsten Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Die Gesamtausgabe seiner Schriften ist Ziel eines Kooperationsprojekts der Herzog August Bibliothek mit der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Aus den kürzlich erschienenen ersten zwei Bänden, die die Werke der Jahre 1507 bis 1518 umfassen, stellt der Augustinkommentar ein zentrales Zeugnis dar. Es dokumentiert nicht nur Karlstadts Entdeckung der augustinischen Gnadentheologie, sondern auch seine Selbstdarstellung als Reformator und Lehrer.

Der Vortrag soll den Kommentar in den Kontext der Reformationsbewegung und der parallelen universitären Lehrpraxis Karlstadts einordnen. Die intensive Auseinandersetzung Karlstadts mit der augustinischen Lehre während seiner Vorlesung über De spiritu et litera zwischen 1517 und 1518 und dem daraus folgenden tiefgehenden Wandel seines Argumentationsverfahrens und seiner Schriftauslegung spiegelt sich im Kommentar wieder. Das wird besonders im Vergleich mit früheren Abhandlungen deutlich.

Dr. Stefania Salvadori studierte Philosophie, Geschichte und Kirchengeschichte in Venedig und Zürich. Seit April 2016 arbeitet sie als Editorin für die Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt.


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