Flower Power im Herzog Anton Ulrich-Museum


Herzog Anton Ulrich Museum. Foto: Anke Donner
Herzog Anton Ulrich Museum. Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Braunschweig nach Informationen der Pressestelle des Herzog Anton Ulrich-Museums startet heute die Sonderausstellung „In voller Blüte. Blumenporträts von Johanna Helena Herolt“.






Wie die Mutter, so die Tochter – Johanna Helena Herolt (1668-1723/1728), älteste Tochter der berühmten Malerin und Naturforscherin Maria Sibylla Merian (1647-1717) und des Nürnberger Malers Johann Andreas Graff, war auf die Darstellung von Blumen, Früchten, Kleintieren und Insekten spezialisiert. Das Herzog Anton Ulrich-Museum präsentiert ihre farbintensiven Naturstudien vom 19. April bis zum 22. Juli im Rahmen der Sonderausstellung „In voller Blüte. Blumenporträts von Johanna Helena Herolt“ im Raum „Kunst auf Papier“. Mit 49 Werken, dokumentiert durch ein 1698 in Amsterdam von Johanna Helena eigenhändig geschriebenes Verzeichnis, bewahrt das Kupferstichkabinett des Herzog Anton Ulrich-Museums die größte zusammenhängende Werkgruppe dieser Künstlerin.







49 Werke aus der Sammlungder Braunschweiger Herzöge


Die Ausstellung zeigt eine Serie von 49 Werken der Künstlerin, die wohl bereits im frühen 18. Jahrhundert in die Sammlung der Braunschweiger Herzöge gelangt sind. Sie wurden mit Aquarell- und Deckfarben auf Pergament ausgeführt. Herolts Mutter, Maria Sibylla Merian, hatte sich zuvor auf das Malen mit Wasserfarben auf Pergament spezialisiert, da in Nürnberg die Zunftordnung Frauen die Malerei mit Öl und von bestimmten Themen verbot. Im Gegensatz zu ihrer Schwester, deren Fokus auf der Darstellung von Tieren lag, konzentrierte sich Johanna Helena Herolt auf Pflanzendarstellungen. Ihre Arbeiten sind jenen ihrer Mutter qualitativ ebenbürtig, tragen aber einen eigenen Charakter: Sind Maria Sibyllas Arbeiten sowie die unter ihrem Namen in der Werkstatt entstandenen Werke in erster Linie auf die wissenschaftlich exakte Wiedergabe jedes Details ausgerichtet, kommt es Johanna Helena in ihren eigenen Blättern besonders auf eine ästhetische Wirkung der Kompositionen an. Ausgehend von dem für Johanna Helena Herolt gesicherten Braunschweiger Bestand kann konstatiert werden, dass ihre Arbeiten allgemein eine größere dreidimensionale Wirkung besitzen. Diese basiert auf einer ausgeprägten Körperlichkeit, die nicht zuletzt aus dem gezielten Einsatz von Licht und Schatten resultiert.

Für die Ausstellung wurden die von Herolt porträtierten Pflanzen und Insekten von Wissenschaftler des Staatlichen Naturhistorischen Museums und der Technischen Universität Braunschweig, bestimmt. Einige der Pflanzenarten existieren in der dargestellten Form heutzutage nicht mehr, weshalb Herolts Porträts ein wichtiges Zeugnis für die Flora des 17. Jahrhunderts darstellen.




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