Hornburger Altstadt-Theater: Eine herrlich verklemmte Komödie feierte Premiere

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| Foto: Anke Donner)



Hornburg. Vor ausverkauftem Haus gab das Hornburger Altstadt-Theater am Abend die 30. Premiere auf den Brettern des Haus Hagenberg (WolfenbüttelHeute.de berichtete).

Da blieb kein Auge trocken. Mit der Komödie „Liebeslust und Wasserschaden“ traf das Ensemble wieder genau den Lachmuskel der Zuschauer. Turbulent, zum Brüllen komisch und mit viel Herzblut wurde das Stück von Hans Schimmel inszeniert.

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Eine (halb-) nackte Frau in Siegfrieds Wohnung sorgt für Turbolenzen. Foto: Anke Donner)



Die Geschichte um Siegfried Klein, seinen besten Freund Kalle Kurz und der ausgewachsenen „Frauen-Phobie“ beider Männer ist so humorvoll und frech gesponnen, dass es kaum einen Augenblick gab, in dem nicht die Lach-Tränen aus den Augenwinkeln der Zuschauer kullerten.

Das Stück „Liebeslust und Wasserschaden“ ist ein munteres Drunter und Drüber aus Frauen-Chaos, heimlicher Schwärmerei, forschen Damen, defekten Strom- und Wasserleitungen, übermäßigen Alkoholgenuss und einer übergangenen Beförderung. Kein Wunder, dass an diesem Abend Beifall und Lachen in gleich hoher Dosis auf das Ensemble wartete.

Kleine Bühne, ganz großes Theater


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Dieter Wagner gab den reimenden Postboten. Foto: Anke Donner)



Wieder überzeugte das kleine Theater mit einer großartigen Vorstellung, die mit viel Spaß, Musik, Tanz und schauspielerischem Talent bestückt war. Das Publikum erlebte einen total verklemmten Michael Kanigowski als Siegfried, der am Ende die Hosen runterlässt. Einen nicht weniger spießigen Kalle, gespielt von Michael Lindauer, der sich in eine missverständliche Situation bugsiert, als sich sein Hemd im Reißverschluss seiner Hose verklemmt.

Neben Siegfried glänzte Walburga Munschke als dessen Schwester Rita, die Kalle immer wieder Avancen macht und sich einen Wettstreit um dessen Gunst mit Nachbarin Emilie Kieckenbusch (Petra Tebbel) liefert. Zwei Frauen und nur ein (verklemmter) Mann - das kann ja nur zu Turbulenzen führen.

Das Chaos ist perfekt, als auch noch Ritas Freundin Katrin Niedlich (Sylvia Bauce) bei Siegfried einzieht und Vermieterin Maria Schmitzke (Kerstin Naue) die Wohnung renovieren lässt. Hier kommt es immer wieder zu ungewollten Begegnungen mit dem (fast nackten) weiblichen Geschlecht und einem Hochprozentigen namens „Jim“.



Einen wahren Handwerker-Schlagabtausch liefern sich unterdessen die Elektriker Winfried Schief und Peter Krumm, gespielt von Uwe Heinze und Dominik Dietz, mit den Klempner-Damen Susi Schraube (Marlena Lindauer) und Mechthild Schreck (Britta Meyerhoff). Allesamt haben außer frechen Sprüchen nicht viel auf dem Kasten und zeigen sich erbost über die Tatsache, dass Rohre und Leitungen in der Wand liegen („Muss wohl an Ostern verlegt worden sein“).

Scherzhafte Reime brachte Dieter Wagner als Postbote in das Stück. Dem Theater-Ur-Gestein fiel zu jeder Postsendung gleich der passende Spruch ein. So verkündete dieser trocken: „Ist des Schäfchens Wolle braun, lehnt es am Elektrozaun“, als Elektriker Peter Krumm unter Strom gesetzt wird.

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Nachbarin Emilie Kieckenbusch macht sich an der Hose von Kalle zu schaffen. Foto: Anke Donner)



Nach gut zwei Stunden war das lustige Spiel vorbei und es gab tosenden Beifall aus dem Publikum und Blumen vom Hornburger Bürgermeister Marc Samel, der für die tolle Vorstellung dankte und das Ensemble auf einen Absacker einlud.

Wer das Hornburger Traditions-Theater einmal „live“ erleben möchte, muss sich bis zur nächsten Spielzeit im kommenden Jahr gedulden. Denn erstmals in der über 30-jährigen Geschichte des Theaters, waren die Karten für alle Vorstellungen bereits vor der Premiere ausverkauft, verkündete Michael Lindauer schon zu Beginn des Stücks.

Besetzung:


Siegfried Klein: Michael Kanigowski

Rita Klein: Walburga Munschke

Karl-Heinz (Kalle) Kurz: Michael Lindauer

Katrin Niedlich: Sylvia Bauce

Elektriker Peter Krumm: Uwe Heinze

Elektriker Winfried Schief: Dominik Dietz

Klempnerin Mechthild Schreck: Britta Meyerhoff / Elke Niede

Klempner-Lehrling Susi Schraube: Marlena Lindauer

Maria Schmitzke: Kerstin Naue

Postbote: Dieter Wagner

Emilie Kiekenbusch: Petra Tebbel

Regie: Michael Lindauer
Regieassistenz: Gabriele Lindauer


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