IG-Metall kritisiert Azubi-Abbau bei Bosch


Der Ortsjugendausschuss (OJA) der IG Metall Salzgitter-Peine kritisiert den Azubi-Abbau bei Bosch Foto: Jan Laging
Der Ortsjugendausschuss (OJA) der IG Metall Salzgitter-Peine kritisiert den Azubi-Abbau bei Bosch Foto: Jan Laging | Foto: Jan Laging

Salzgitter/Peine. Hunderte Jugendliche haben zum Monatsanfang in den Betrieben der Region ihre Ausbildung begonnen. Dabei wurden sie auf unterschiedlichen Einführungsveranstaltungen auch von der IG Metall begrüßt. Gleichzeitig ist jedoch auch ein Rückgang von Ausbildungsstellen zu beobachten.


Die Tarifverträge der Industriegewerkschaft, welche unter anderem Betriebe der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie betreut, regeln die Ausbildungsbedingungen für mehr als tausend junge Mitglieder in Salzgitter und Peine. „Angefangen von der Zahl der Ausbildungsplätze bis zur Übernahme der Jugendlichen haben wir betriebliche und tarifpolitische Regelungen abgeschlossen, von denen die Berufsanfänger enorm profitieren“, sagt Jan Laging, Jugendsekretär der IG Metall Salzgitter-Peine. Sorge bereitet der Gewerkschaft hingegen die Entwicklung der freien Ausbildungsstellen. So haben Betriebe wie MAN und die VPS Salzgitter ihre Kapazitäten zwar ausgeweitet. Anderseits sind in Salzgitter-Bad in den Industriebetrieben der IG Metall lediglich zwei Ausbildungsstellen besetzt worden. „Unser Stadtteil benötigt dringend mehr Investitionen in gute Ausbildungsplätze, ansonsten haben die Jugendlichen von hier nur wenige Perspektiven und müssen sich woanders umschauen“, meint Ali Dursun, Jugendvertreter von Meyer in Salzgitter-Bad.

Unter den Großbetrieben hat Bosch eine der niedrigsten Ausbildungsquoten überhaupt


Den größten Rückgang im Angebot von Azubi-Stellen verzeichnet das Werk von Bosch in Salzgitter-Lichtenberg. Während vor zwei Jahren noch 22 Jugendliche der Start in die Arbeitswelt gelang, waren es im September nur noch zwölf Azubis für den Standort. Weitere vier Jugendliche werden hingegen für das Werk in Hildesheim ausgebildet. „Bosch bietet zwar eine qualitativ hochwertige Ausbildung an, hat jedoch unter den Großbetrieben eine der niedrigsten Ausbildungsquoten überhaupt. Mit dem Streichen des dualen Studiums wurden jüngst Stellen weiter reduziert, so dass manche Mittelständler bald mehr Perspektiven bieten können“, sagt Betriebsrat Vedat Altun.

Für Irritationen sorgten daher Aussagen des Personalleiters von Bosch in der Salzgitter Zeitung. Dazu Jan Laging: „Wir von der IG Metall Jugend sehen eine gesellschaftliche Verpflichtung darin, dass Ausbildungsplätze auf- und nicht abgebaut werden. Gerade die großen Industriebetriebe sollten mit gutem Beispiel vorangehen und Verantwortung für die Region übernehmen. Alstom, MAN und weitere Betriebe haben in Salzgitter erfolgreich bewiesen, dass eine starke Ausbildung ein Gewinn für den Standort und die Menschen, die hier leben, ist.“


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