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Kinokritik: Death Wish

Death Wish: Der Name Bruce Willis kann den Film nicht retten. Video: Sandra Zecchino

Goslar. Death Wish ist eigentlich eine Neuauflage des bekannten Plots von Selbstjustiz und der Frage, wann diese gerechtfertigt ist. Doch statt das Ziel zu erreichen, wirkt der Film eher wie eine Dauerwerbesendung der amerikanischen Waffenlobby.

Die eigentliche Handlung ist schnell erzählt: Dem Chirurgen Dr. Paul Kersey (Bruce Willis) ist Schuld oder Unschuld eines Patienten egal, er hilft jedem. Doch als seine Frau getötet und seine Tochter schwer verletzt wurde, beschließt er, Recht und Gesetz in die eigene Hand zu nehmen und geht auf Verbrecherjagd.

In der Umsetzung des Films erwartet den Zuschauer jedoch ein Mann, der fast emotionslos die Kriminalität in Chicago hinnimmt. Auch als seine Familie überfallen wurde, scheint Kersey eher resigniert als emotional zu reagieren. Wo dann plötzlich das Interesse an Schusswaffen herkommt, erschließt sich nicht. Aber wie es der Zufall will, fällt Kersey - nachdem er ein Waffengeschäft überfordert wieder verlässt - auf der Arbeit eine Glock vor die Füße. Und selbstverständlich steckt er sie ein und beginnt mit seinem Rachefeldzug.

Gepaart wird das Ganze mit zwei Polizisten, die bei der Aufklärung des Überfalls an Kerseys Familie hilflos und resigniert wirken. Doch als es um die Aufklärung der Rachemorde geht, genügt allein das Wissen, dass es ein weißer Linkshänder zwischen 40 und 50 Jahren ist sowie der Zeitpunkt, an dem die Morde begannen, um innerhalb kürzester Zeit auf Kerseys Bruder als Verdächtigen und anschließend auf ihn selbst kommen. Als Krönung "verzeihen" sie am Ende Kersey zwischen den Zeilen seine Rachemorde unter dem angedeuteten Versprechen, es nicht mehr zu tun.

Diese unglaubwürdige Entwicklung des Protagonisten und schwache Handlung wird durch die schlechte schauspielerische Leistung von Bruce Willis noch verstärkt. Nach den ersten Rachemorden wirkt er wie ein psychopathischer Serienmörder, der endlich seine wahre Berufung gefunden hat.

Trailer



Fazit


Der Name Bruce Willis kann den Film nicht retten. Dessen schlechte schauspielerische Leistung, die Lücken in der Handlung und die alles andere als unterschwellige Werbung für die amerikanische Waffenindustrie machen Death Wish zu einer Enttäuschung. Nicht einmal die Erwartung eines Aktionfilmes kann der Streifen erfüllen, da es dem Regisseur Eli Roth in keinem Augenblick gelingt, Spannung zu erzeugen. Daran ändern auch die paar Szenen, in denen Gehirn oder Blut durch die Gegend spritzt, nichts.

0,5 von 5 regionalHeute.de Punkten[image=490443]


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