Landkreis bereitet sich mit Stab auf Flüchtlinge vor

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300 Flüchtlinge werden am kommenden Wochenende im Landkreis erwartet. Nun bereitet man sich in der Kreisverwaltung auf die Ankunft an. Die Menschen sollen vorerst im Hotel „Vier Jahreszeiten am See“ in Hahnenklee untergebarcht werden. Foto: H-Hotels AG
300 Flüchtlinge werden am kommenden Wochenende im Landkreis erwartet. Nun bereitet man sich in der Kreisverwaltung auf die Ankunft an. Die Menschen sollen vorerst im Hotel „Vier Jahreszeiten am See“ in Hahnenklee untergebarcht werden. Foto: H-Hotels AG | Foto: Hotel Hahnenklee



Landkreis. Das Land Niedersachsen wird kurzfristig rund 300 zusätzliche Flüchtlinge im Landkreis Goslar unterbringen (regionalGoslar.de berichtetet). Wie die Unterbringung im Landkreis erfolgen soll, teilten Landrat Thomas Brych und die Erste Kreisrätin Regina Körner am Dienstag in einer Pressekonferenz mit.

Das Hotel „Vier Jahreszeiten am See“ in Hahnenklee wird ab dem kommenden Wochenende als „Erweiterte Erstaufnahmeeinrichtung“ genutzt. Das Land Niedersachsen hat einen Vertrag mit dem Hotelbetreiber geschlossen und den Landkreis Goslar Anfang der Woche über seine Planungen informiert. Die Flüchtlinge werden nach aktueller Planung am Sonntag oder am Montag anreisen. Das Land trägt die Kosten der Unterbringung, die rechtliche, personelle und logistische Betreuung der Flüchtlinge liegt beim Landkreis Goslar. „Das ist eine neue Situation für uns“, erklärte Landrat Thomas Brych währende des Gesprächs, „aber wir sind zuversichtlich, dass wir diese Herausforderung gut bewältigen werden."

Herausforderungen annehmen


Zu diesen Herausforderungen zählen neben der ersten Erfassung und Registrierung der Flüchtlinge auch die Sicherstellung der Gesundheitsvorsorge und die Betreuung durch Sozialarbeiter und Dolmetscher. „Wir wollen unser Konzept der dezentralen Unterbringung aber so lange wie möglich aufrechterhalten“, betont Landrat Brych. „Die Menschen sollen nach und nach in eigenen Wohnungen untergebracht werden. Dafür benötigen wird dringend die Unterstützung der Kommunen, die uns freien Wohnraum melden.“ Der Landkreis Goslar ist gerade dabei, die Strukturen für die Bewältigung der steigenden Flüchtlingszahlen anzupassen. Neben der Einrichtung eines Stabes sollen insbesondere für die Wohnraumbeschaffung und für die Koordination von Hilfsangeboten neue Mitarbeiter eingestellt werden. Neben den organisatorischen und logistischen Themen sieht Landrat Thomas Brych einen weiteren wichtigen Aspekt: „Ich wünsche mir sehr, dass Hahnenklee, Goslar und der gesamte Landkreis Goslar sich in dieser neuen Situation weiterhin so weltoffen und tolerant präsentieren, wie sie es in den vergangenen Wochen bereits getan haben. Dann werden wir auch diese Herausforderung gemeinsam meistern.“

Unterbringung nur vorübergehend in Hahnenklee 


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Landrat Thomas Brych und Erste Kreisrätin Regine Körner Foto: Anke Donner)



Die Unterbringung gilt als „Erweiterte Erstaufnahmeeinrichtung“ und ist organisatorisch dem Standort Friedland der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen zugeordnet. Geplant ist die Unterbringung von rund 300 Flüchtlingen am Sonntag oder Montag. Ob die 300 Menschen auf einmal oder in mehreren Etappen anreisen, muss derzeit noch geklärt werden. Die zu erwartenden Flüchtlinge sollen nach aktuellem Planungsstand sukzessive in eigenen Wohnungen untergebracht werden. Freie Plätze werden durch das Land Niedersachsen kontinuierlich mit weiteren Flüchtlingen belegt. Man halte an dem Vorhaben fest, die Menschen dezentral unterzubringen und sei darum bemüht, die Flüchtlinge nicht länger als vier Wochen in den Hotels oder Pensionen zu belassen. So schnell wie möglich sollen sie in eigene Wohnungen untergebracht werden. Ob das immer gelingt, würde von einzelnen Situationen abhängig sein. Das Ziel sei es jedoch, die Menschen so auch schnell zu integrieren.


Brych geht davon aus, dass die prognostizierte Quote von 1.500 Personen, die dem Landkreis zugeteilt werden sollen, bis zum Jahresende überschritten wird. Wie hoch die Zahle letztendlich wird, könne der Landrat angesichts der ständig korrigierten Zahlen nicht sagen. Er gehe aber von 2.000 Menschen aus. Gemeinsam mit den Bürgern, so Brych, würde man aber auch diese Herausforderung meistern. Denn Goslar hätte sich nicht zuletzt auf der Demonstration vor einigen Wochen weltoffen und tolerant gezeigt.

Das Pressegespräch mit Thomas Brych und Regine Körner im Podcast:


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