Lessingtheater: Kubanische Tradition trifft auf Pop, Swing und Blues


Auch im März werden interessante Stücke im Lessingtheater gezeigt. Zum Beispiel "Ich werde  nicht hassen". Foto Regina Brocke
Auch im März werden interessante Stücke im Lessingtheater gezeigt. Zum Beispiel "Ich werde nicht hassen". Foto Regina Brocke

Wolfenbüttel.

»Bei der Zugabe bebte das Lessingtheater« schrieb die Presse, als Addys Mercedes zuletzt in Wolfenbüttel zu Gast war und diesmal präsentiert sie ihr aktuelles Album »Extraña« mit dem vielversprechenden Ausblick: Kubanische Tradition trifft auf Pop, Swing und Blues. Was sonst noch auf dem Spielplan steht, zeigt regionalHeute.de in einer Übersicht.

Diskussionen um Tradition, Glaube und Fundamentalismus in dem Pulitzer-preisgekrönten Stück »Geächtet«, Glanzvoll-groteskes Amüsement und große Kunst in »Let ́s Burlesque!«, ein dreisprachiges Jugendtheaterstück zum Thema Pubertät, ein Konzert mit der zu kurz gekommene Zwillingsschwester von Hildegard Knef, ein bewegendes Schauspiel nach einer wahren Begebenheit und erstklassiges Figurentheater für Erwachsene nach der Novelle von Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas.

Addys Mercedes präsentiert ihr Album »Extraña«

Ein Konzert mit Addys Mercedes ist eine Reise zwischen Mond und Sonne, gestern und heute, Tiefe und Leichtigkeit. Die große Stimme Kubas befreit die Musik ihrer Heimat von staubigen Klischees dicker Zigarren, singender Opas und leichter Mädchen und nimmt uns mit in eine Welt voller ausgelassener Fröhlichkeit und tiefer Melancholie. Ihr aktuelles Album »Extraña« thematisiert das Gefühl der Andersartigkeit. Warum bin ich dir fremd, fragt sie in dem Titelsong ihre deutsche Wahlheimat, wenn doch der Baum in deinem Garten, wie der Wein auf deinem Tisch aus der Ferne kommt. Sie erzählt ergreifende Geschichten vom ereignisreichen Lebensweg, der sie aus einfachen Verhältnissen im ländlichen Kuba in renommierte Konzertsäle und zu Festivals mit Legenden wie Eric Clapton, Bob Geldof und Ringo Starr geführt hat. Am 1. März 2018 um 19.30 Uhr

Geächtet – Ein Schauspiel von Ayad Akhtar

Wenn ein Moslem, der seine Herkunft verachtet, ein Jude, der Political Correctness über alles stellt, eine aufgestiegene Afroamerikanerin im Karriere- Rausch und eine weiße Christin, die der Kunst des Islams verfallen ist, sich zum Abendessen treffen, ist das Konfliktpotenzial groß: Diskussionen um Tradition, Glaube und Fundamentalismus. Die Auseinandersetzung mit gängigen Klischees über religiöse oder ethnische Zugehörigkeiten bestimmt dieses Stück, das viel mit den tragikomischen Theaterstücken von Yasmina Reza gemein hat. Mal subtil und witzig, mal nachdenklich, mal aggressiv – immer geht es darum, die eigene Meinung und Perspektive zu hinterfragen. Ein unverzichtbares Stück Literatur in einer multikulturellen Welt, in der es noch immer an adäquaten Antworten auf die gestellten Fragen mangelt. Ausgezeichnet mit dem Pulitzer- Preis.
2. März 2018, 19.30 Uhr, Tournee-Theater Thespiskarren, Schauspielbühnen in Stuttgart, Altes Schauspielhaus

Glamour, Verruchtheit und grandios gespielte Musik: Let’s Burlesque!

Es wird heiß. Es wird wild. Es wird ausgelassen. Alles ist möglich, wenn »Evi & das Tier« mit ihrer Band »The Glanz« die Bühne erobern. Die furiose Mischung aus Musik, Tanz, Artistik und jeder Art von Sinnlichkeit bringt die Luft von der ersten Sekunde an zum Brennen. Das krönende Sahnehäubchen sind renommierte Burlesque-Stars wie »Honey Lulu«, »Tara La Luna« und »Erochica Bamboo«. Sie sind der Inbegriff von Glamour pur: Aufreizend, doch dabei immer stilvoll und elegant, lassen sie verrucht oder augenzwinkernd ihre glitzernden Roben fallen und verführen zu erotischen Fantasien. Das ist glanzvoll-groteskes Amüsement und große Kunst.
3. März 2018, 19.30 Uhr

Rose Rose Rose – Dreisprachiges Jugendtheater ab 13 Jahren

Auf den ersten Blick scheint es ein ganz gewöhnliches Mädchenzimmer, das Zimmer von Rose. Es ist ein Ort zum Chillen, zum Träumen, zum sich In-Szene- Setzen. Doch Betreten auf eigene Gefahr! Denn hier spielt sich gerade ein echtes Drama ab! Roses Pubertät. Entdeckungen, Ängste, Geheimnisse und Minderwertigkeitskomplexe – eine Reise ins Unbekannte. In »Rose Rose Rose« ist das Innenleben eines Teenagers, die Zerrissenheit des Heranwachsens selbst das Thema. Ungewöhnlich und herausfordernd zugleich ist, dass Rose von drei männlichen Schauspielern in Deutsch, Französisch und Englisch gespielt wird.
9. März 2018, 9 Uhr, Theater der Jungen Welt Leipzig

Heute Abend: Irmgard Knef

Irmgard Knef – die wunderbare »Kleinkunst-Erfindung« des Berliner Kabarettisten, Autors und Schauspielers Ulrich Michael Heissig, präsentiert ihrem Publikum brandneue, groovige Songs voller Swing und Highlights aus ihren Soloprogrammen. Dabei spannt sie den Bogen von Schubert bis Gershwin und demonstriert eindrucksvoll ihre enorme musikalische Bandbreite. Aus dem privaten Nähkästchen erzählt sie unglaubliche Anekdoten aus einem bewegten Künstlerinnendasein. Mit ihren prägnant-komischen, aber auch lakonisch- nachdenklichen Texten beweist sich Irmgard Knef als grandiose Entertainerin, schlagfertige Vertreterin des »alten Europa« und – als »echte« Knef: Eine Kämpfernatur. Lakonisch und unsentimental. Unkonventionell und eigensinnig. Eine Berliner Schnauze mit Herz und Verstand. Musikalisch, komisch, gut.
10. März 2018, 16 Uhr

Ich werde nicht hassen – Schauspiel nach einer wahren Begebenheit

Dies ist die Geschichte von Dr. med. Abuelaish. Er erzählt vom Alltag in Gaza, vom Warten an den israelischen Checkpoints, vom Familienleben zwischen Hoffnung und Verzweiflung und vom tödlichen Anschlag, bei dem seine Töchter durch eine israelische Panzergranate getötet wurden. Er hätte allen Grund Israel zu hassen, stattdessen kämpft er weiter für Verständigung und Versöhnung mit Israel. »Ich werde nicht hassen« wurde 2015 mit dem Monica-Bleibtreu-Preis als bestes zeitgenössisches Drama ausgezeichnet.
13. März 2018, 19.30 Uhr, Theaterhaus Stuttgart

Michael Kohlhaas – Figurentheater für Erwachsene nach der Novelle von Heinrich von Kleist

Michael Kohlhaas, wohlhabender Geschäftsmann, wird Opfer herrschaftlicher Willkür und setzt sich zur Wehr. Als er immer wieder an korrupter Justiz, Vetternwirtschaft und vorauseilendem Beamtengehorsam scheitert, beginnt er einen mörderischen Rachefeldzug. »Michael Kohlhaas« erschien erstmals 1808 und basiert auf einem wahren Fall. Kleist zeichnet in seiner Novelle das Bild einer zwischen blindem Aktionismus und kaltem Kalkül schwankenden hysterischen Gesellschaft. Die Bühne Cipolla verwandelt bekannte Werke der Weltliteratur in expressives und poetisches Figurentheater für Erwachsene. Sebastian Kauz, Ensemblemitglied bei der bremer shakespeare company und bei Familie Flöz, und Gero John, Cellist in verschiedenen Orchestern, erschaffen faszinierende Gesamtkunstwerke aus Schauspiel, Figurentheater und Musik.
14. März 2018, 17.30 Uhr

Die Veranstaltungen »Arthur & Claire«, »Die kleine Wolke«, »Stimmflut – Das A-cappella-Event« sowie »Die Therapie« sind bereits ausverkauft.

Vorverkauf und Information an der Theaterkasse, Stadtmarkt 7A, 38300 Wolfenbüttel Telefon 05331 86-501, Telefax 05331 86-507 www.lessingtheater.de | karten@lessingtheater.de Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr.


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