Multiresistente Keime in Peine: Landkreis wartet ab

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Ein Standardverfahren zur Beprobung von Gewässern soll folgen. Symbolfoto: Alexander Dontscheff
Ein Standardverfahren zur Beprobung von Gewässern soll folgen. Symbolfoto: Alexander Dontscheff

Peine. Die Grünen-Fraktion im Landkreis Peine ist besorgt über Multiresistente Keime in Seen und Gewässern. Mit einem Antrag wurde die Verwaltung aufgefordert, entsprechende Beprobungen durchzuführen, um eine Keimbelastung auszuschließen. Der Landkreis allerdings möchte noch auf ein Konzept des Landes warten.


Wie aus dem ursprünglichen Antrag der Grünen hervorging, sei es laut Recherche des NDR zu einer Keimbelastung von Gewässern in Niedersachsen gekommen.

Der Landkreis sollte nun, nach Antrag der Grünen, für Klarheit sorgen und besonders Gewässer mit Bademöglichkeiten und das geklärte Wasser aus Kläranlagen überprüfen.

Wie die Verwaltung nun allerdings bekannt gab, wolle man erst ein Konzept des Landes Niedersachsen abwarten. Erst danach soll das Thema erneut in die Beratung gehen.

Noch kein Standard-Verfahren


Es sei völlig klar, dass resistente Bakterien, die in einer Klinik oder in der Tierhaltung entstehen, irgendwann in der Umwelt auftauchen. Über multiresistente Erreger im Boden und in Gewässern werde seit vielenJahren in der Wissenschaft berichtet. Es sei deshalbnur eine Frage der Zeit bis diese Problematik die öffentliche Aufmerksamkeit erlange. So die Verwaltung.

Die Wasserqualität der niedersächsischen Badegewässer werde gemäß den Vorgaben der EUregelmäßig untersucht. Derzeit werde weder national noch auf EU-Ebene eine routinemäßige Untersuchung von überwachten EU-Badegewässern auf multiresistente Keime durchgeführt. Die Gewässer würden fortlaufend von den Gesundheitsämtern zur Verhinderung des Eintrages fäkaler Verunreinigungen überwacht.

Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt böte derzeit noch keine Möglichkeit der Beprobung auf multiresistente Keime im Badewasser an, und es bestehe auch noch kein Bewertungsstandard.

Ein Konzeptist in Planung


Aber: Das Land erarbeitezurzeit ein Konzept einer flächendeckenden Untersuchung unter Beteiligung des Bundes, um bundesweite Standards der Beprobung und Bewertung multiresistenter Keime in der Umwelt zu schaffen.

Auch der Wasserverband Peine hat eine Stellungnahme zu Multiresistenten Keimen abgegeben. Dieser mahnt allerdings an, sich lieber auf den Ursprung zu konzentrieren und dort entgegenzuwirken. Es gelte "das Verursacherprinzip konsequent zu verfolgen, statt End-of-pipe-Lösungen zu propagieren."


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