Ostern - Auferstehung gegen den Tod


Pastor Frank Niemann erläutert das Osterfest. Foto: Sankt Jakobi
Pastor Frank Niemann erläutert das Osterfest. Foto: Sankt Jakobi

Peine. Anlässlich des Reformationsjubiläums erläutert Pastor Frank Niemann, St.-Jakobi, das Osterfest.


Ostern ist das Hauptfest der Christenheit weltweit. Gefeiert wird in den vielen festlichen Gottesdiensten von Osternacht bis Ostermontag die Auferstehung, anders: Auferweckung, Jesu Christi. Sie ist das Ur-Datum der Christenheit. „Auferweckung“, weil mit diesem Wort das Tun Gottes betont wird, „Auferstehung“ meint mehr das Geschehen selbst. Im ersten Korintherbrief des Apostel Paulus im 15. Kapitel (3 -8) findet sich eine Zusammenfassung der ältesten Oster-Erzählungen: „Dass Jesus Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift; und dass er gesehen worden ist von Kephas (Petrus), danach von den Zwölfen. Danach ist er gesehen worden von mehr als 500 Brüdern und Schwestern auf einmal, von denen die meisten heute noch leben, einige aber sind entschlafen.“

Das Kreuz ist nicht das Zeichen absoluter Schande


Über das Wort „Ostern“ und seine Herkunft ist viel geforscht worden. Es leitet sich wohl aus dem Sprachgebrauch des Bonifatius aus dem 7. Jahrhundert ab. Der hatte wiederum mit dem Wort „ostarun“ eine mehr angelsächsische Tradition des Wortes weitergeführt. In dem Ausdruck finden sich Anklänge an „Morgenröte“ beziehungsweise „morgens hell werden“. Das Wort nimmt die Erfahrungen der ersten Ostererzählungen des Neuen Testaments auf, als Frauen das Grab Jesu im ersten Morgenlicht besuchen und ihn salben wollen. Das leere Grab wird am frühen Morgen, am dritten Tag nach der Kreuzigung, entdeckt. Gleichzeitig erfahren die ersten Jüngerinnen und Jünger: Das Kreuz ist nicht das Zeichen absoluter Schande, wie wir es zunächst angenommen hatten, sondern es ist Zeichen der Liebe Gottes, der Jesus auch im Tod nicht allein gelassen hat. Er hat ihn auferweckt. Jesus ist kein Verbrecher, sondern Gottes Sohn. In den Osternachtsgottesdiensten wird das nacherzählt, wenn im Dunkel der Kirche eine einzige Kerze, die Osterkerze angezündet und dazu das Gotteslob angestimmt wird. Das heißt: Der Tod, so tief er uns trifft, behält auch bei uns nicht das letzte Wort. Gott selbst hat ihn überwunden und so unendlichen Trost gestiftet. Immer gibt es ein Licht, das im Dunkeln leuchtet: „Christus ist das Licht“. So wird es zum Anzünden der Osterkerze gesungen. So erzählen es auch die Kerzen auf dem Altar zu jedem Gottesdienst neu. Jeder Sonntag ist ein kleines Osterfest.

Gefeiert wird das Osterfest immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Auch deshalb hat sich von Beginn an ein Brauchtum entwickelt, das viel mit dem Frühling zu tun hat: Osterlämmer, Ostereier, Osterhase, Osterfeuer, Osterzweige. Das alles steht ursprünglich für das neu erwachende Leben aus dem Tod und setzt in den Bräuchen die Osterbotschaft fort: Gott hat Jesus von den Toten auferweckt. Für uns. Aus Liebe.


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