Renaturierungsmaßnahme im Wabetal erst im September fertig

von Nick Wenkel


Die Wabe. Foto: Archiv
Die Wabe. Foto: Archiv | Foto: Rober Braumann

Braunschweig. Bei der Vorstellung der Renaturierungsmaßnahme im Wabetal bei Rautheim im Frühjahr 2016 wurde als Fertigungstermin Ende 2016/Anfang 2017 angestrebt. Sachstand im April war, dass die Renaturierungsmaßnahme noch nicht abgeschlossen ist. Wie die Verwaltung nun erklärt, sei eine Fertigstellung im September 2017 geplant.


Der Stadtbezirksrat Rautheim fragte die Verwaltung in der gestrigen Sitzung nach den Gründen für die Verzögerung. Laut Verwaltung sind diese mehrschichtig. Einerseits lasse der lehmige, bindige Baugrund kein durchgängiges Arbeiten zu. Regenereignisse führen oftmals zu längeren Bauunterbrechungen. Alternativ hätten, bei extremen Mehrkosten, teure Baustraßen hergestellt werden müssen. Zum anderenführe eine Befahrung von durchfeuchteten Böden zu unerwünschten Bodenverdichtungen mit langfristigen negativen Auswirkungen. Auch beim Wegebau stelle der lehmige Untergrund ein Problem dar. Die Herstellung der Wege sei nur bei optimalen Feuchtegehalten des Bodens möglich. Dieser müsse zunächst im trockenen Zustand verdichtet werden, um anschließend mit Sand aufgebaut und mit Mineralgemisch befestigt zu werden. Nachdem im Spätsommer 2016 erkennbar war, dass der derart durchfeuchtete Boden in den Herbst- und Wintermonaten nicht mehr ausreichend abtrocknen konnte, habe man den Wegebau bewusst in das Jahr 2017 verschoben. Hierzu seien jetzt die Sommermonate 2017 vorgesehen.

Lieferzeiten und Ausstattung als Hindernis


Auch dielangen Lieferzeiten von Baustoffen, unter anderem auch bei den Beton-Fertigteilelementen für den Brückenbau, seien ein wichtiger Aspekt, genauso wie die unzureichende Personal- und Geräteausstattung der Baufirma. Hier wurden laut Verwaltung die jeweils rechtlich möglichen Maßnahmen ergriffen und ausgeschöpft. Die der Baufirma in diesem Rahmen gesetzten Fristen wurden dann jedoch eingehalten. Die Zwischenzeit wurde genutzt, um einerseits weiteres naturraumtypisches Totholzmaterial zu beschaffen und als Gewässer-Strukturelemente einzubauen, als auch den Ent­wässerungskomfort durch Umverlegung einer Dränage eines Anliegers zu verbessern.

Abschlussarbeiten erst Ende September


Wie die Verwaltung erklärt, werde der Abschluss der Arbeiten für Ende September 2017 erwartet. Mit der ausführenden Firma sei ein entsprechender Ablaufplan abgestimmt worden. Die planmäßigen Pflanz­maßnahmen erfolgen derzeit und liegen demnach sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan. Im Anschluss daran sollen die Sommermonate für den Wegebau und für die zwei noch ausstehenden Brücken genutzt werden. Zu klären seien vorab nur noch formale, finanzielle Aspekte, unter anderem, ob eine erneute Baustelleneinrichtung witterungsbedingt zu vergüten oder dem Verschulden des Auftragnehmers oder seinem Risikobereich zuzuordnen ist.

Auswirkungen der Verzögerung


Durch die erfolgten Abstimmungen zwischen den Erdarbeiten und den Pflanzmaßnahmen seien zunächst keine weiteren Auswirkungen zu erkennen. Die Gewässerrenaturierung, also die Erdarbeiten und Geländemodellierungen, seien abgeschlossen. Nach erfolgtem Wegebau und dem Einbau der beiden Brücken kann der neue Gewässerverlauf vollständig geflutet werden, erklärt die Verwaltung. Von Vorteil sei hierbei, dass keine unmittelbare Flutung des nackten Rohbodens direkt nach der Herstellung erfolgt, sondern schon eine gewisse Durchwurzelung der Böschungsbereiche erfolgen kann. Dies werde bei vielen neuen Gewässerabschnitten bewusst so gewählt, wie zum Beispiel an der Schunter in Braunschweig-Harxbüttel, bei dem bewusst zwischen Herstellung und Flutung mindestens ein Jahr gewartet wird.


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