Sozialer Wohnungsbau: Standards zu hoch?


Bauen muss Chefsache werden. Foto: pixabay/GWG
Bauen muss Chefsache werden. Foto: pixabay/GWG

Gifhorn. Wenn es nach Andreas Otto, Geschäftsführer der Gifhorner Wohnungsbau-Genossenschaft, geht, würde ein Mindeststandard zu geringeren Baukosten führen. Er fordert einen veränderter Kurs in der Wohnungspolitik.


„Die Baukosten sind überdurchschnittlich hoch", erklärt Otto seine Forderung. "Die Ausgaben für Schallschutz, Energieeinsparverordnung, Brandschutz sind die höchsten in Europa und werden strikt eingehalten. Dadurch ist das Bauen hochtechnisch und kompliziert geworden.“

Eine Voraussetzung für eine neue Wohnungspolitik wäre beispielsweise ein eigenständiges Bundesbauministerium mit Zuständigkeit für Bauen, Wohnen, Stadt- und Landesentwicklung und Raumordnung, Energieeffizienz, Klimaschutz und digitale Infrastruktur, so Otto. Bezahlbare Grundstücke, weniger Normen und Regulierungen, eine Abkehr von der Preisspirale bei der Grunderwerbssteuer sowie auch nach 2019 eine finanzielle Mittel- Zuständigkeit des Bundes für den sozialen Wohnungsbau, all dies bräuchte laut Otto die Wohnungswirtschaft.

Bauen muss Chefsache werden


Er fordert weiter: „Wir müssen über Stadtgrenzen hinweg zusammen planen, denn alleine in den großen Städten können die Herausforderungen nicht zeitgerecht für die Wohnungssuchenden gelöst werden. So wie in der Gifhorner Wohnungsbau-Genossenschaft muss Bauen auch in Deutschland wieder zur Chefsache werden.“ Die Ausgaben rund um das Wohnen und Bauen gilt es, zielführend zu koordinieren.

Die zurückliegende Legislaturperiode habe gezeigt, dass die Wohnungspolitik häufig zwischen den anderen Themenfeldern aufgerieben werde. Der deutsche Wohnungsbau sei im internationalen Vergleich zweifelsfrei von hoher Qualität, aber sehr teuer. Das Ziel, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist eine Querschnittsaufgabe aller Politikfelder und fordert eine große Koordinierungsleistung, so Otto abschließend.


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