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Split: Der beste Psychokiller seit Hannibal Lecter

Unser Redakteur war von Split begeistert. Foto: Nino Milizia
Unser Redakteur war von Split begeistert. Foto: Nino Milizia | Foto: Nino Milizia

Goslar. M. Night Shyamalans Psycho-Thriller "Split" startete am 26. Januar in den deutschen Kinos. regionalHeute.de schaute den Film für Sie im Cineplex Goslar.

Der Regisseur M. Night Shyamalan machte sich vor allem mit seinem gefeierten "The Sixth Sense" einen Namen und drehte im weiteren Verlauf Kinohits wie "The Village", "Signs - Zeichen" oder "Unbreakable - Unzerbrechlich". Doch dann kam es zu einem Bruch in seiner Karriere. Erst wendeten sich die Kritiker und im Anschluss seine Fans von ihm ab. Mit "Das Mädchen aus dem Wasser" war das Kind scheinbar in den Brunnen gefallen, die Kritiken waren vernichtend, seine Nachfolgefilme allesamt Flops. Erst mit "The Visit", bei dem zwei Geschwister ihre gruseligen Großeltern besuchen und irgendwann um ihr Leben fürchten, war wieder ein positiver Trend zu erkennen. Mit "Split" hat der frühere Erfolgsgarant Shyamalan nun wieder in die Spur zurückgefunden.

Gründe für die hohe Qualität von "Split" gibt es viele: Zum einen sind es die großartigen Darsteller, die verhindern, dass die Hauptfiguren zu stereotypischen, austauschbaren Schachfiguren verkommen, die von einem Schockmoment in den nächsten stolpern. Dann ist es sicherlich die vielschichtige Geschichte, die mehrere Genres miteinander verknüpft, atmosphärisch dicht erzählt wird und sicherstellt, dass der Zuschauer mit den Filmfiguren mitfühlen kann. Und auch sein Handwerk hat der Regisseur, der schon immer seine Liebe zu Hitchcock zur Schau stellte, offensichtlich nicht verlernt.

Psychothriller trifft auf Drama trifft auf Fantasy - Gewürzt mit einer Prise Humor


Doch zunächst zur Story: Die drei Teenager Claire (Haley Lu Richardson), Martha (Jessica Sula) und Casey (Anya Taylor-Joy) werden nach einer Geburtstagsparty von Kevin (James McAvoy), der über 23 Persönlichkeiten verfügt, in ein Kellerverlies verschleppt. Die Mädchen sind seinen höchst unterschiedlichen Persönlichkeiten dort hilflos ausgeliefert. Zwar "verwandelt" sich der psychisch Kranke auch mal in einen harmlosen, lispelnden Neunjährigen oder in den Modedesigner Barry. Doch wirken andere Charaktere gewaltbereit und verfolgen einen größeren, beängstigenden Plan. Denn eine 24. Persönlichkeit mit dem Namen "Die Bestie" bereitet sich darauf vor, von Kevin Besitz zu ergreifen und sieht die Mädchen als "heiliges Futter". Wie es scheint, kann nur Kevins Psychiaterin Dr. Fletcher (Betty Buckley), die Kevin wöchentlich in ihrer Praxis behandelt, die Rettung für die hilflosen Mädchen sein.

"Split" ist aber auch deshalb ein besonderer Film, weil er seinen Figuren Raum gibt, in Rückblenden etwa die Lebensgeschichte von Casey, der Außenseiterin, aufzuarbeiten. Er lässt in die Gefühlswelt der Psychiaterin blicken, die ihre Patienten als ihre Familie sieht und unbedingt beschützen will, bis sie selbst in Gefahr gerät. Oder aber der grausame Entführer, für den der Zuschauer stellenweise großes Mitgefühl empfinden kann. Besonders dieser Part des "Bösewichts" hat es dem Zuschauer besonders angetan. Was James McAvoy auf der Leinwand zeigt ist definitiv eines Oscars würdig. Wie er spielend leicht von einem Charakter zum nächsten "switcht", ist ganz großes Kino und zeigt, was für eingenialer Schauspieler er ist. Natürlich gibt es auch wieder Shyamalans obligatorischen Cameo-Auftritt, bei dem er wieder sehr viel Selbst-Ironie beweist. Und wem all das noch nicht reichen sollte, wird mit einem nervenzerreißenden und überraschenden Ende belohnt. Vermengt wird die Entführungsgeschichte noch mit Themen wie sexuellem Missbrauch oder dem Umgang mit psychisch Erkrankten. Fans des Regisseurs dürfen sich zuletzt noch auf den Bogen freuen, den "Split" zu einem früheren Film schlägt und gar Lust auf eine Fortsetzung macht. Um es noch einmal ganz klar zu formulieren: "Split" ist definitiv ein Must-See in diesem noch jungen Kinojahr.

Das meinen zwei Kinobesucher zu dem Film:

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