Zweite Integrationskonferenz im Landkreis Helmstedt

von Sandra Zecchino


Im Juleum in Helmstedt wurde intensiv auf der zweiten Integrationskonferenz diskutiert. Foto: Sandra Zecchino
Im Juleum in Helmstedt wurde intensiv auf der zweiten Integrationskonferenz diskutiert. Foto: Sandra Zecchino | Foto: Sandra Zecchino

Helmstedt. Am gestrigen Dienstag fand die zweite Integrationskonferenz des Landkreises statt. Dabei lag der Schwerpunkt darauf, die bereits entwickelten Handlungsempfehlungen zu priorisieren. Als nächster Schritt folgt nun die Umsetzung der Vorschläge.


In Foren zu den Themenbereichen Sprachförderung, Bildung, Arbeit und Wirtschaft, Gesundheit und Soziales, Interkulturelle Öffnung und Willkommenskultur sowie Freizeit, Sport und Kultur diskutierten die 100 Teilnehmer über die unterschiedlichen Handlungsempfehlungen und erarbeiteten eine Priorisierung.

Dezentralte Unterrichtsangebote, Koordinatoren oder TaskForce


Wobei es den Teilnehmern im Forum Bildung etwas schwierig fiel, eine klare Prio-Liste zu erarbeiten. Sie gaben die Empfehlung ab, den Prozess kontinuierlich zu begleiten und jederzeit neu abzuwiegen, welche Schwerpunkte sich abzeichnen. Im Bereich der Sprachförderung wurde in den Foren deutlich, dass zwischen Erwachsenenbildung und Schulwesen unterschieden werden müsse. So sei die Koordinierung in der Erwachsenenbildung wesentlich einfacher, da dort nur wenige Anbieter aktiv seien. Deshalb wäre ein dezentrales Angebot deutlich wichtiger als eine Koordinationsstelle. Im Schulwesen hätte es aktuell eine hohe Priorität, dass nach dem Wegfall der Sprachlernklassen weiterhin Sprachlernangebote für die Schüler gemacht werden würden.

Das Forum Arbeit und Wirtschaft war sich einig. Es brauche dringend einen Koordinatoren, der die Angebote und die Menschen, die nach entsprechenden Angeboten suchen, zusammenbringt. Für den Bereich Interkulturelle Öffnung wäre ein Sensibilisierungsprozess für Bevölkerung und Verwaltung notwendig, weshalb eine TaskForce priorisiert wurde.

Es ist eine bisher deutlich gelebte Praxis, dass Sport integrativ sei und das solle auch weiterhin so sein. Aber trotzdem sollten auch weitere Vereine, wie zum Beispiel die freiwillige Feuerwehr in die Integration mit einbezogen werden. So lautete das Ergebnis des Forums Freizeit, Sport und Kultur. Und das Forum Gesundheit und Soziales kam zu dem Ansatz, dass es das wichtigste sei, Zugänge zu finden. Dann könnten die vielen weiteren Aspekte vermittelt werden.

Das Ende eines langen Prozesses


Bereits im April 2016 fand die erste Integrationskonferenz statt und beschäftigte sich mit der Grundfrage, wie Integration am besten geschehen könne. Daraus entwickelten sich die sechs Themenfelder, die in anschließenden Arbeitsgruppen ausdiskutiert wurden.

Aus diesen Arbeitsgruppen entstand eine umfassende Handlungsempfehlung, die vom Kreistag beschlossen wurde. Dieses Ergebnis bildete die Grundlage für die gestrigen Diskussionen.

Kritik am Ende


Trotz der guten Stimmung während der Konferenz wurde am Ende noch eine Kritik laut. Es wäre nur über die Menschen statt mit ihnen geredet worden. Warum seien sie nicht eingeladen worden, um sie zu fragen, wo sie Unterstützung benötigen?


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