1,4 Millionen Euro für Computer-Software - Grüne wollen sparen

Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Stadt Wolfenbüttel sieht Einsparpotentiale, wenn die Stadtverwaltung bevorzugt Open-Source-Software nutzen würde.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel plant in ihrem Haushaltsentwurf für die Jahre 2022 und 2023 insgesamt 1,4 Millionen Euro Ausgaben für Computer-Softwarelizenzen ein. Ab 2024 sollen es jährlich 500.000 Euro sein. Zu viel findet die Ratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen und sieht hier Einsparpotentiale, insofern die Stadt auf Open-Source-Software setzen würde.



Mit einem Antrag wollen die Grünen zunächst in Erfahrung bringen, in welchem Umfang Open-Source-Software bereits jetzt in der Verwaltung zum Einsatz kommt. Zudem bittet man um Auskunft, welche Einsatzmöglichkeiten darüber hinaus kurz-, mittel- und langfristig realisierbar sind und welche Kosten unterm Strich dadurch eingespart werden könnten.


Bei Open-Souce-Software handelt es sich um "freie Software", bei derer Anwendung man sich nicht unbedingt in die Abhängigkeit eines einzelnen Unternehmens wie beispielsweise Microsoft begibt. Der Progammiercode dieser Software liegt offen vor und kann auch von anderen angepasst und weiterentwickelt werden. Lizenzkosten pro Arbeitsplatz entfallen meist.


Digitalisierung treibt Kosten nach oben


In den letzten Jahren waren für Software jährlich bis zu 450.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Die deutliche Steigerung auf 700.000 Euro für 2022 und 2023 sei mit der gesetzlich vorgeschriebenen Digitalisierung der Verwaltung zu erklären, für die viele Systeme angepasst und aktualisiert werden müssten, was auch individuelle Programmierungen an die Bedarfe der Stadt Wolfenbüttel erfordert. Das erklärt die Pressestelle auf Anfrage von regionalHeute.de.


Im März entscheidet die Politik über den Doppelhaushalt für die nächsten zwei Jahre. Schon jetzt steht fest, dass es bis dahin eine Menge Gesprächs- und sicherlich auch Änderungsbedarf geben wird. Der vorgelegte Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung weist ein millionenschweres Defizit für die kommenden Jahre aus und die Politik ist aufgerufen Einsparpotentiale zu identifizieren. Angesichts der vielen Versprechen im Wahlkampf dürfte das kein leichtes Unterfangen für den neuen Rat der Stadt Wolfenbüttel sein.


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