Ärger um Gesichtsmasken: Verwaltung wirft B.I.G. "billigen Politikpopulismus" vor

Die B.I.G. hatte die Beschaffung von 30.000 Schutzmasken gefordert. Die Gemeinde Sassenburg hatte den Antrag abgelehnt.

von Julia Seidel


Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Sassenburg. In einem Dringlichkeitsantrag als Eilentscheidung zur Sitzung des Verwaltungsausschusses der Gemeinde Sassenburg am gestrigen Dienstag, forderte die Bürger-Interessen-Gemeinschaft Sassenburg (B.I.G) die Beschaffung von 30.000 FFP2 Masken. Wie die B.I.G. nun weiter mitteilte, habe es der Antrag nicht auf die Tagesordnung geschafft. Die Begründung der Verwaltung sei laut B.I.G: Man habe 96 Masken über den Landkreis Gifhorn erhalten. Eine Aussage, die laut der Gemeinde Sassenburg falsch sei.


"Wir hatten die Initiative ergriffen, einen konkreten Vorschlag zur Beschaffung gemacht, da zum Zeitpunkt der Antragstellung gar keine Schutzausrüstung vorhanden war. Wir halten zum Schutz der Aktiven und zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaften der Feuerwehren diese Beschaffung für noch immer erforderlich", heißt es in der Mitteilung der B.I.G. Die 96 Schutzmasken müssten für 300 aktiv Mitwirkende in den Feuerwehren reichen. Somit stünde nur für jeden dritten Feuerwehrmann eine Maske zur Verfügung. "Der Schutz der ehrenamtlichen Aktiven in den Feuerwehren scheint aufgrund dieser Entscheidung keinen hohen Stellenwert zu haben", heißt es weiter. Ebenso könne ein bedarf bei Schulen und Kitas entstehen.

Ausreichend Schutzmasken vorhanden



Von der Zahl 96 will sich die Gemeinde Sassenburg auf Nachfrage von regionalHeute.de distanzieren. So sei die Begründung nicht das Vorhandensein von 96 Masken, sondern „ausreichend“ Masken gewesen. So würden den über 200 Feuerwehrkameraden der Gemeindefeuerwehr tatsächlich weitere 400 Masken zur Verfügung stehen. "Diese FFP2-Masken sind nur bei Einsätzen erforderlich, bei denen für die Atemwege direkte Gefährdungen bestehen. Sie sind grundsätzlich bei entsprechender Handhabung wiederbenutzbar", erklärt Bürgermeister Volker Arms. "Die Darstellung entspricht mal wieder nicht der tatsächlichen Situation. Hier wird leider wieder mal billig Politikpopulismus in einer ernsten Lage betrieben."

Zudem habe der Antrag der B.I.G. eine Beschaffung von 30.000 Masken vorgesehen, was einem Kostenfaktor von knapp unter 100.000 Euro entsprechen würde. Eine Anzahlung habe dabei bei 80 Prozent gelegen. "Für eine Kommune ist das rein rechtlich schon nicht umsetzbar. Wir haben diesen Bedarf nicht und sollten Spezialmasken nicht wegkaufen, wenn andere sie benötigen", so Arms weiter.

Schutz der Feuerwehren



Um sich zu schützen, würden die Feuerwehren in Gefahrenlagen grundsätzlich mit Atemschutzgeräten vorgehen. Diese hätten entweder eine Sauerstoffversorgung oder Schraubfilter, die den Schutzerfordernissen entsprechen würden.

Um sich in der aktuellen Situation zu schützen, würden die Feuerwehrfahrzeuge nur mit reduzierter Besatzung losfahren. So würde zum Beispiel ein Löschgruppenfahrzeug, das normalerweise mit neun Personen besetzt werden könnte, lediglich mit sechs Personen fahren, um die Abstände einhalten zu können. Verhaltensweisen im Einsatzfall seien ebenfalls besprochen worden.


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