Astroherbst im Haus der Wissenschaft Braunschweig


Die Milchstraße. Symbolfoto: pixabay
Die Milchstraße. Symbolfoto: pixabay | Foto: Pixabay

Braunschweig. Zum diesjährigen Auftakt der Veranstaltungsreihe Astroherbst laden das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Haus der Wissenschaft Braunschweig am 22. Oktober um 19 Uhr in die Aula des Haus der Wissenschaft ein.


Professor Joachim Block, Leiter der DLR-Standorte Braunschweig und Göttingen, berichtet über die spannende Geschichte der Erforschung der Milchstraße, unserer Heimatgalaxie im Universum, in der unsere Sonne nur einer von einigen Hundert Milliarden Sternen ist und deren Gestalt sich erst der heutigen Astronomie voll erschließt.

Das den ganzen Nachthimmel umspannende leuchtende Band der Milchstraße hat die Menschen seit jeher fasziniert. Aber erst 250 Jahre nach der kopernikanischen Revolution erkannte Herschel, dass die Milchstraße eine riesige linsenförmige Ansammlung von Sternen ist, innerhalb derer sich unser eigenes Sonnensystem befindet. Die Vermessung ihrer Größe und die Bestimmung der Position unserer Sonne darin, wurde jedoch erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts möglich, nachdem Henrietta Leavitt eine Methode der absoluten Entfernungsmessung mittels bestimmter veränderlicher Sterne (Delta-Cepheiden) entwickelt hatte.

Die Entzentralisierung der Position der Sonne – und damit der Erde und des Menschen – im kosmischen Geschehen, machte weitere Fortschritte, als Edwin P. Hubble in den 1920er Jahren zeigen konnte, dass die sogenannten „Spiralnebel“ weit entfernte andere Galaxien sind und dass sie sich in kosmischem Maßstab voneinander entfernen. Gleichzeitig lernte die Astronomie die Entwicklung der Sterne zu verstehen. Gas- und Staubwolken, die mit schwereren Elementen als Wasserstoff angereichert sind, Spiralarme in den Galaxien und supermassive Schwarze Löcher in den galaktischen Zentren sind Folgen der Sternentwicklung.

Zum Schluss des Vortrags wird die kosmische Zukunft des Menschen ins Visier genommen: Wird die Milchstraße mit der Andromeda-Galaxie kollidieren? Wie wird sich die Sonne bis dahin entwickelt haben? Werden fernere Galaxien durch die kosmische Expansion irgendwann „außer Sicht“ geraten?

Prof. Dr. Joachim Block leitet seit 2011 die Standorte Braunschweig und Göttingen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Zuvor war er viele Jahre lang verantwortlich für Entwicklung und Bau der Struktur des Kometenlanders „Philae“ der ROSETTA-Mission sowie für andere Bauelemente von Raumsonden. Daneben lehrt er seit 2005 am Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe gibt es unter: https://www.hausderwissenschaft.org/wissens-welle/astroherbst.html

Termin:
Astroherbst
Die Entschleierung unserer Heimatgalaxie – die Milchstraße von Herschel über Hubble bis heute
Referent: Prof. Dr. Joachim Block, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik an der Technischen Universität Braunschweig
Montag, 22. Oktober 2018, 19 Uhr
Haus der Wissenschaft Braunschweig, Aula (3. OG), Pockelsstr. 11
Der Eintritt ist frei.


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