Atommülllager in Bechtsbüttel vom Tisch - BISS fordert klare Kante gegen Eckert & Ziegler

Die Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) kritisiert unterschiedliche Maßstäbe bei der Bewertung von Atomstandorten.

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Die Nuklearfirma Eckert & Ziegler berge laut der Bürgerinitiative Strahlenschutz große Gefahren für Braunschweig.
Die Nuklearfirma Eckert & Ziegler berge laut der Bürgerinitiative Strahlenschutz große Gefahren für Braunschweig. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Kein Atommülllager am Standort Bechtsbüttel: In einer Antwort an den Bezirksrat und den Planungs- und Umweltausschuss lehne die Stadtverwaltung die Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle in Braunschweig strikt ab. Die Bürgerinitiative Strahlenschutz (BISS) begrüße diese Haltung ausdrücklich. Kritisiert aber die unterschiedlichen Maßstäbe - alle Punkte, welche die Stadtverwaltung als Begründung anführe, ließen sich laut einer Pressemitteilung der BISS auf den Atomstandort Eckert & Ziegler übertragen.


Die Stadtverwaltung habe nach Ansicht der BISS recht, wenn sie ein Lager für radioaktive Abfälle im dicht besiedelten Braunschweig grundsätzlich ablehne und sich daher auch klar und unmissverständlich gegen den drohenden Standort Bechtsbüttel ausspreche: "Allerdings liegen auch das Atommüll-Zwischenlager und die Atommüll-Konditionierungsanlage bei Eckert & Ziegler im dicht besiedelten Braunschweig neben Schulen und Wohnhäusern."

Die Initiative schlussfolgert: "Jetzt wäre es an der Zeit, auch gegenüber dem seit Jahrzehnten bestehenden Atomstandort mit seiner erst 1998 und 2004 um das tausendfache erhöhten Strahlengenehmigung entsprechend Haltung zu zeigen."

Eine Havarie hätte fatale Folgen


Mindestens 300 Meter Abstand nennt die Initiative als eine der Bedingungen für einen Atomstandort - bei Eckert & Ziegler in Thune seien es hingegen nur 40 Meter. Hinzu kommen zu viele Einwohner im Umkreis von zehn Kilometern im dicht besiedelten Braunschweig. Im Falle einer Havarie hätte das fatale Folgen - laut eines "Stresstest" der BISS für die Nuklearfirma Eckert & Ziegler zöge ein Unfall eine Evakuierungszone von bis zu 20 Prozent nach sich. Und das, obwohl in dieser Hypothese lediglich 0,1 Prozent der unter dem Dach der Firma gebündelten Strahlung freigesetzt würden. Weiterhin argumentiert die BISS, dass jegliche Investitionen in der näheren Umgebung in Naherholung und Wohnen im Falle einer Genehmigung eines Atomstandortes mit einem Schlag nutzlos würden.


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