Beate Zgonc - Eisige Grüße aus Sibirien an den WSV21

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Beate Zgonc hat in Sibirien aus Eisblöcken eine Gruß an die Tauch-Kollegen in Wolfenbüttel gefertigt. Fotos: Privat/Beate Zgonc
Beate Zgonc hat in Sibirien aus Eisblöcken eine Gruß an die Tauch-Kollegen in Wolfenbüttel gefertigt. Fotos: Privat/Beate Zgonc

Wolfenbüttel/Sibirien. Die ehemalige Grüne-Ratsfrau Beate Zgonc ist bekannt für ihre abenteuerlichen Urlaube und Forschungsprojekte. Ob Wildtiere beobachten in Afrika oder Meeresforschung auf den Seychellen - sie liebt das Abenteuer. Nun schickt sie eisige Grüße aus Sibirien.


Nun begab sich die WSV-Taucherin Beate Zgonc kürzlich zum Tauchen unter das Eis des Baikalsees in Süd-Ost Sibirien Mit den aus dem See gesägten Eisblöcken sendet sie einen Gruß an ihre Vereinskollegen und den Wolfenbüttelern. Nach ihrerHeimkehr berichtete sie von Fakten und Eindrücken anhand einer Dia-Präsentation im Vereinsraum am Fümmelsee.

Der Baikalsee liegt im Osten Russlands in den südsibirischen Gebirgen und ist Teil eines kontinentalen Grabenbruchs, dem sogenannte Baikal-Graben. „Es ist das heiliges Meer der dort lebenden Burjaten und für die Russen die Perle Sibiriens“, erläutert Beate Zgonc: „Keine Bezeichnung und auch keine der ihn auszeichnenden Superlativen können die von ihm ausgehende Faszination wirklich beschreiben“. Der See hat ein Volumen von 23.615,39 Kubikmeter, welches damit größer ist als das der Ostsee. Mit 1642 Meter Tiefe ist es der tiefste See der Welt und bildet das größte Reservoir flüssigen Süßwassers der Erde mit einem Fünftel aller flüssigen Süßwasserreserven. Etwa zwei Drittel der rund 1.500 Tier- und 1.000 Pflanzenarten sind endemisch, kommen also ausschließlich hier vor.

Tauchen in eisigem Gewässer


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Beate Zgonc hinter einer Eiswand beim Tauchen. Foto: Privat /Zgonc



Wegen der enormen Wassermenge des Sees steigt die Wassertemperatur selbst im Juli und August kaum über 10 Grad an der Wasseroberfläche. Darunter hat der See ganzjährig vier Grad. Von Anfang November bis Ende März herrscht Dauerfrost. Die Winter sind mit Durchschnittstemperaturen um −20 Grad trocken und kalt. Die Temperaturen können bis auf etwa −50 Grad fallen. Bis Anfang Mai ist der See meist komplett zugefroren, das Eis erreicht eine Stärke bis zu 1,5 Meter und stellt besondere Anforderungen an das Tauchen unter Eis. Dort bilden sich Formationen die über zehn Meter Tiefe erreichen können.

Vom Eistauchen spricht man, wenn das Gewässer oder auch nur Teile davon mit einer Eisschicht bedeckt sind. Die Dicke der Eisschicht ist dabei ohne Belang, da auch sehr dünne Eisschichten von wenigen Millimetern ein direktes Auftauchen verhindern. Daher ist es erforderlich mit einer Sicherungsleine und spezieller kaltwassertauglicher Ausrüstung zu tauchen. Eistauchen praktizieren Taucher des WSV21 auch im Winter am Fümmelsee, doch die Bedingungen und Eismassen am Baikalsee sind andere.

Beeindruckende Unterwasserwelt


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Auf Tauchgang im eisigen Wasser Foto: beate Zgonc



„Am Baikalsee eröffnet sich unterm Eis eine neue Landschaft, geprägt nur von dem Licht und den Formationen des Eises“, schwärmt Beate Zgonc und zeigt Fotos die einen Eindruck vermitteln von Farben durch einfallendes Sonnenlicht, klaren Eisschichten, Spiegelungen und besonderen Eisformationen. „Es ist schon etwas Besonderes durch diese Eiswelt zu tauchen oder über das Eis des Sees zu wandern, immer wieder unterbrochen vom ächzenden, an zerspringende Stahlseile erinnernden Knacken des Eises“, untermalt sie diese mit persönlichen Eindrücken.

Auch über Eis bieten sich scheinbar unendliche Eislandschaften mit bizarren Strukturen und zahlreichen vereisten Höhlen am Ufer, präsentiert sie anhand von Bildern. „Sibirien im Winter ist ein grandioses Naturerlebnis. Auch in den wenigen Ortschaften erlebt man eine gänzlich andere Welt“, meint Beate Zgonc: „Auf Märkten sind die meisten Waren gefroren oder eingekocht, die Menschen begegnen einem in (oft über Generationen vererbten) Pelzen und sind neugierig und aufgeschlossen gegenüber den wenigen Touristen.“ Eine weite Reise und diverse Unwägbarkeiten muss man schon hinnehmen wenn man sich ein solches Ziel zum Tauchen wählt. Nur wenige Taucher fänden den Weg dorthin oder kommen gar auf den Gedanken", erklärt Beate Zgonc sie verschmitzt.

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Beeindruckende Natur am Baikalsee. Foto: beate Zgonc


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