Behörden schweigen plötzlich - Doch kein widerrechtlicher Tabakverkauf in Shisha-Bar?

Auf Anfrage unserer Redaktion konnten Polizei und Ordnungsamt den geschilderten Einsatz nicht mehr - wie gestern durch einen Beamten geschildert - bestätigen. Der Inhaber der Bar und des benachbarten Ladens berichtet nun über seine Sicht.

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Dieses Bild entstand während der gestrigen Kontrolle. Das große Fahrzeugaufgebot sei organisatorischen Gründen geschuldet gewesen, betont die Polizei. Die Fahrzeuge waren nicht voll besetzt.
Dieses Bild entstand während der gestrigen Kontrolle. Das große Fahrzeugaufgebot sei organisatorischen Gründen geschuldet gewesen, betont die Polizei. Die Fahrzeuge waren nicht voll besetzt. | Foto: Salzgitterinfos

Salzgitter-Lebenstedt. Am gestrigen Dienstagnachmittag berichtete regionalHeute.de über einen Einsatz von Zoll, Polizei und Ordnungsamt in der Berliner Straße vor der dort ansässigen Shisha-Bar. Hintergrund sei ein Verstoß gegen die geltenden Verordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gewesen. Am heutigen Mittwoch konnten die Behörden den Einsatz so nicht mehr bestätigen. Nun meldet sich der Betreiber der Shisha-Bar und des angrenzenden Einzelhandels zu Wort.


Auf kurzfristige Anfrage zum gelaufenen Einsatz erklärte ein Beamter der Polizeiinspektion in Lebenstedt am gestrigen Dienstag, dass das Lokal widerrechtlich Tabak verkauft habe, jedoch keine Genehmigung für eine Öffnung vor dem Hintergrund des Öffnungsverbotes habe. Auf erneute Anfrage am heutigen Mittwoch zu Detailfragen zum Einsatz verwies die Polizei dann ans städtische Ordnungsamt. Dieses beteuerte jedoch, dass man zu laufenden Verfahren aktuell keine Auskunft geben könne - man bitte um Geduld.

Der Inhaber der Shisha-Bar und des benachbarten Einzelhandels möchte die Angaben der Polizei so jedenfalls nicht im Raum stehen lassen und wandte sich per E-Mail an unsere Redaktion. Laut ihm handelte es sich bei dem Einsatz lediglich um eine allgemeine Kontrolle des Einzelhandels und nicht, wie ursprünglich durch den Polizeibeamten bestätigt, der Shisha-Bar, denn diese sei seit Wochen geschlossen. Er schreibt:

"Nach Absprache mit der Stadt Salzgitter, unter anderem dem Ordnungsamt, haben wir eine mündliche Genehmigung für einen Abholservice für unsere Produkte erhalten. Die uns vorgesetzten Sicherheitsmaßnahmen wurden unsererseits eingehalten, unter anderem nicht Betreten der Verkaufsfläche, Trennscheibe und Sicherheitsabstand. Darüber hinaus haben wir unsererseits Desinfektionsmittel für die Abholer zur Verfügung gestellt und eine Anordnung erteilt bargeldlos, sprich nur per Zahlung über EC-Gerät oder Überweisung zu tätigen."


Plötzlich soll das Lokal schließen


Derartige Kontrollen seien - auch in anderen Geschäften - in den vergangenen Tagen mehrfach durchgeführt worden. Es habe bislang keine Beanstandungen gegeben. "Nach den Aussagen der heutigen Beamten hieß es, dass heute ein neues Gesetz in Kraft getreten ist, welches die Schließung vieler Verkaufsstellen anordnet. Darunter auch unser Geschäft", erläutert der Inhaber in seiner E-Mail weiter. Dieses Gesetz sei ihm jedoch nicht bekannt und man habe nun einen Anwalt mit der Prüfung des Sachverhaltes beauftragt.


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