Bewertung von Neuinfektionen: Stadt führt „Ampelsystem“ ein

Der kritische Wert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen sei bislang in Braunschweig zu keinem Zeitpunkt erreicht worden.

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Dr. Christine Arbogast. Archivfoto
Dr. Christine Arbogast. Archivfoto | Foto: Sandra Zecchino

Braunschweig. Die Bundesregierung hatte bei der Bekanntgabe der letzten Lockerungen auf einen Notfallmechanismus bestanden, der besagt, dass wenn die Zahl von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern im Verlauf von sieben Tagen erreicht wird, neue Maßnahmen zwingend erforderlich sind (regionalHeute.de berichtete). Wie die Stadt Braunschweig mit dieser Regel umgehen will, gab Sozialdezernentin Dr. Christine Arbogast im Rahmen der Videobotschaft aus dem Krisenstab am heutigen Freitag bekannt. Demnach soll es ein Ampelsystem geben.


Derzeit gebe es kaum noch Zunahmen bei den Infektionszahlen. In dieser Woche seien es zehn neue Fälle gewesen, berichtete Arbogast. Die Marke von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Verlauf einer Woche, bei der der Bund sagt „Jetzt muss dringend wieder gehandelt werden“ wurde in Braunschweig offenbar zu keinem Zeitpunkt erreicht. "Die höchste Zahl, die wir hier in der Stadt hatten - das waren 99 Neuinfektionen innerhalb einer Woche. Das entspricht einem Wert von 40 Infektionen pro 100.000 Einwohner", so die Sozialdezernentin.

Das Risiko beginnt schon ab 36 Neuinfektionen


Man sei aktuell dabei, eine Art „Ampelsystem“ zu entwerfen. "Das heißt, wir definieren einen grünen Bereich, in dem wir denken, da können wir so weiter machen, wie es aktuell ist und wir definieren einen gelben und ein rotes Feld, in dem wir weitere Handlungsaktivitäten für notwendig erachten", erklärt Arbogast. Der gelbe Bereich soll bei einer Zahl von 36 bis 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohnern beginnen. Dann halte man auch in der Rückschau dessen, was man erlebt habe, ein Risiko für wahrscheinlich, dass sowohl das Gesundheitsamt als auch möglicherweise die Kapazitäten in den Kliniken an ihre Grenze geraten.

Wenn sich diese Werte abzeichneten, würde man mit der Politik ins Gespräch gehen und intensiv überlegen, ob man Maßnahmen ergreifen müsse. Natürlich stehe das Ganze auch in Abhängigkeit davon, wo diese Fälle auftreten würden. Ist es ein begrenzter Ausbruch - etwa in einer Einrichtung wie einem Pflegeheim oder sind es Entwicklungen, die sich auf das ganze Stadtgebiet beziehen? Da müsse man differenzieren. "Wir werden die Lage weiterhin intensiv, kritisch, sensibel beobachten und dann gemeinsam mit der Politik entscheiden, welche Maßnahmen die Richtigen sind", so Dr. Arbogast abschließend.


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