BIBS: Kunstrasenplätze sind teuer und umweltschädlich


Die BIBS kritisiert das Vorhaben, weitere Kunstrasenplätze zu errichten. Symbolfoto: Archiv
Die BIBS kritisiert das Vorhaben, weitere Kunstrasenplätze zu errichten. Symbolfoto: Archiv

Braunschweig. Die BIBS-Fraktion nimmt die Einweihung des Kunstrasenplatzes auf der städtischen Sportanlage am Bienroder Weg 50/51 durch den Ersten Stadtrat Christian Geiger erneut zum Anlass, das Vorhaben der Stadt Braunschweig zum Bau von ein bis zwei Kunstrasenfeldern pro Jahr zu kritisieren. Der Rat hatte dies in seiner Sitzung vom 12. Juni mehrheitlich beschlossen.


„Die Ökobilanz des Kunstrasens ist mehr oder weniger verheerend: Die Herstellung, Pflege und Entsorgung verursacht einen dreimal so großen Treibhauseffekt wie ein Naturrasen. Zudem fallen beim Rückbau eines Kunstrasens nach 12-15 Jahren etwa 200t Abfall mit hohen Entsorgungskosten an“, zitiert die BIBS ihren Ratsherr Wolfgang Büchs in einer Pressemitteilung. „In den kommenden Jahren werden immense Kosten auf die Stadt zukommen: Neben dem nun beschlossenen jährlichen Neubau von bis zu zwei Plätzen fallen ab jetzt die Sanierungskosten für bestehende Felder an. Bereits im letzten Jahr hat ein Braunschweiger Sportverein, der 2008 eines der ersten Kunstrasenfelder bekam, die Stadt gebeten, die Sanierung seines Kunstrasens mit 150.000 bis 200.000 Euro zu unterstützen, weil der Platz nach zehn Jahren das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat.

„Hybridrasenfelder" als Alternative?


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Wolfgang Büchs, Foto: BiBS



Die Stadt sollte laut BIBS schleunigst umsteuern, denn es gibt andere Möglichkeiten: Denkbar wären demnach so genannte ‚Hybridrasenfelder‘. Der Neubau eines Naturrasen-Spielfelds mit Unterbau kostet rund 270.000 Euro, ein Kunstrasen etwa 490.000 Euro – während ein Hybridrasen sich mit rund 350.000 Euro auch für Kommunen und Vereine in erschwinglicheren Dimensionen bewege. Auch sollte sich Braunschweig von der Komplettfinanzierung der Rasenplätze lossagen. „In vielen anderen Kommunen wie beispielsweise Duisburg, Mannheim oder Köln geben die Gemeinden lediglich anteilsweise Zuschüsse, und auch das erst nach Abwägung von Kriterien wie Auslastung und Kosten-Nutzen-Vergleich, während sich Vereine und Sponsoren beteiligen und Fördermittel vom Sportbund und aus Landes- und Bundesfördertöpfen eingeworben werden,“ schließt Büchs.

Angesichts jährlich auf den Stadthaushalt zukommender Ausgaben von mindestens 600.000 Euro, durch die Sanierung und den Bau eines Kunstrasenfeldes, bis über 1,5 Millionen Euro, als Folge des Baus zweier Felder und einer Sanierung, siehe verantwortliches Handeln laut BIBS anders aus.

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