Arbeitsagentur appelliert: Mut zur Ausbildung


Junge Frau lernt in einer Bibliothek. Foto: Arbeitsagentur
Junge Frau lernt in einer Bibliothek. Foto: Arbeitsagentur

Braunschweig. Die Zeiten für Betriebe werden schwieriger, trotz vielerorts gut gefüllter Auftragsbücher. Denn je nach Branche drohen die Fachkräfte, die diese Nachfrage bedienen sollen, auszugehen – oder sie fehlen schon heute. Das ist, laut Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, auch in der Region der Fall.


Der Königsweg für Unternehmen, sich gegen den Fachkräftemangel zu wappnen, liegt in der Ausbildung der eigenen Nachwuchskräfte. Denn einen ehemaligen Azu- bi im Betrieb zu halten, ihm Fortbildung und Perspektiven zu bieten, ist oftmals einfacher, als um externe, zudem rare Fachkräfte am Arbeitsmarkt zu konkurrieren Doch auch die Zahl der Ausbildungsplatzbewerber sinkt kontinuierlich.

Umso wichtiger wird es für die Unternehmen daher, auch vermeintlich schwächere Jugendliche in ihre Ausbildungsbemühungen einzubeziehen. Eine schlechte Note in Mathe oder Deutsch sagt noch nichts über vorhandene praktische Begabungen aus. Erfahrene Ausbilder wissen das und machen sich von den Bewerbern gerne im Rahmen eines Praktikums ein eigenes Bild. Jugendliche, die mit Einsatz und Geschick überzeugen, erhalten oftmals trotz schlechter Abschlussnoten einen Ausbildungsvertrag.

Natürlich gehört die Theorie in der Berufsschule zur Ausbildung. Und hier läuft es oftmals nicht so ganz rund. Aber auch Deutschkenntnisse sind, insbesondere für den Kreis der jungen Menschen mit Fluchthintergrund, eine Herausforderung in der Ausbildung. Hier kann die Agentur für Arbeit unterstützen: mit den Instrumenten ausbildungsbegleitende Hilfen und Assistierte Ausbildung soll Ausbildungsabbrüchen vorgebeugt werden. Auszubildende erhalten nach Bedarf zusätzlichen Unterricht in Theorie und Praxis oder auch Sprachförderung. Eine sozialpädagogische Fachkraft ist während der Ausbildungszeit Ansprechpartner sowohl für den Auszubildenden als auch den Betrieb.

Ausbildung fordert nicht nur den jungen Menschen


Gerald Witt, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, wirbt bei Jugendlichen und Betrieben für dieses Angebot: „Eine Ausbildung fordert nicht nur den jungen Menschen, der sich seine berufliche Kompetenz erst erarbeiten muss.

Sie stellt auch hohe Anforderungen an die Betriebe, die Nachwuchskräfte ausbilden. Oftmals besteht daher Unsicherheit, ob der Berufsabschluss tatsächlich erreicht werden kann. Aus meiner Sicht bieten die ausbildungsunterstützenden Fördermöglichkeiten eine gute Chance, Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu eröffnen und Betrieben neue Fachkräfte zu erschließen.“

Eine Förderung im Rahmen der ausbildungsbegleitenden Hilfen oder der Assistier- ten Ausbildung kann bereits zum Beginn der Ausbildung beantragt werden. Sie kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt starten, wenn Unterstützungsbedarf erst während der Ausbildung erkannt wird.


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