Arbeitslosigkeit steigt um 14,1 Prozent - Für 78.989 Beschäftigte wurde Kurzarbeit beantragt

Für die weitere Entwicklung spiele die Dauer der weiteren Wirtschaftseinschränkungen eine wesentliche Rolle.

Die Arbeitsagentur Braunschweig-Goslar hat aktuelle Zahlen vorgestellt. Archivbild
Die Arbeitsagentur Braunschweig-Goslar hat aktuelle Zahlen vorgestellt. Archivbild | Foto: Robert Braumann

Region. Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Braunschweig-Goslar, zu dem die Landkreise Goslar und Wolfenbüttel sowie die Städte Braunschweig und Salzgitter gehören, ist deutlich gegenüber dem März um 2.559 (14,1 Prozent) arbeitslose Menschen auf insgesamt 20.669 gestiegen, im Vorjahresmonatsvergleich um 2.104 (11,3 Prozent). Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 6,3 Prozent und liegt damit 0,6 Prozentpunkte über Vorjahresniveau. Das teilt die Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar in einer Pressemitteilung mit.


Die meisten Arbeitslosmeldungen aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im letzten Monat wurden aus dem Handel (282), der Zeitarbeit (254) sowie dem Gastgewerbe (252) gezählt. Beim Bestand aller Arbeitslosen sind folgende Berufe unter den TOP 5: Reinigungshelfer (1.632), Verkaufshelfer (1.417), Lagerhelfer (1.401), Helfer im Objekt- und Personenschutz (851) sowie Bürohilfskräfte (837).

16 Prozent mehr Arbeitslose in Braunschweig


In der Stadt Braunschweig stieg die Zahl der Arbeitslosen auf 7.420. Das sind 1.026 mehr als im März und 560 mehr als im April 2019. In Salzgitter wurden 565 Arbeitslose mehr als im März gezählt. Jetzt sind es 5.360. 557 mehr als im Vorjahresmonat. 4.797 Arbeitslose vermeldet der Landkreis Goslar. Das sind 654 mehr als im März und 771 mehr als vor einem Jahr. Um 314 Arbeitslose stieg im Landkreis Wolfenbüttel die Gesamtzahl im April auf 3.092. Das sind 216 mehr als im April 2019.

„Auch, wenn wir einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahl verzeichnen, so profitiert unser regionaler Arbeitsmarkt aktuell von den umfassenden Stützungsmaßnahmen“, kommentiert Gerald Witt, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar die aktuelle Entwicklung.
„Er wird angesichts der gravierenden Einschränkungen aber unter Druck geraten. Für die weitere Entwicklung spielt die Dauer der weiteren Wirtschaftseinschränkungen sowie die Wirkung von Geldleistungen, wie beispielsweise Kurzarbeitergeld, eine wesentliche Rolle.“

5.348 Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet


Im Agenturbezirk Braunschweig-Goslar haben im April 4.590 Betriebe Kurzarbeit mit insgesamt 68.701 Kurzarbeitern angezeigt. Im April 2019 wurden lediglich sechs Personen in Anzeigen zur konjunkturellen Kurzarbeit gezählt. Insgesamt wurden seit März Anzeigen von 5.348 Betrieben zum konjunkturellen Kurzarbeitergeld für 78.989 Personen gezählt. Der Löwenanteil entfällt dabei auf Braunschweig (2.511 Anzeigen für 41.658 Personen), gefolgt von Salzgitter (729 Anzeigen für 16.684 Personen), dem Landkreis Goslar (1.414 Anzeigen für 13.903 Personen) und dem Landkreis Wolfenbüttel (694 Anzeigen für 6.744 Personen).

Bei den Anzeigen zur Kurzarbeit handele es sich um einen Frühindikator. Die Abrechnung der Kurzarbeit über tatsächlich Kurzarbeitende erfolge monatlich nachträglich, und die Unternehmen hätten drei Monate Zeit zum Einreichen der Unterlagen. In der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 hatte insbesondere die Industrie von Kurzarbeit gebraucht gemacht. Aktuell stünden jedoch nicht nur die Förderbänder still. Durch den weitgehenden Shut-Down und damit verbunden die Schließung von Läden, Cafés, Hotels, Gastronomie- und Dienstleistungsbetrieben erstreckten sich die Anzeigen zur Kurzarbeit durch nahezu alle Branchen.


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