Ausstellung von Dirk Wink-Hartmann in WelfenAkademie


Künstler Dirk Wink-Hartmann (rechts) mit dem Geschäftsführer der Welfenakademie, Dr. Jens Bölscher, vor dem Bild "Der ungeliebte Sohn".  Foto: Welfenakademie
Künstler Dirk Wink-Hartmann (rechts) mit dem Geschäftsführer der Welfenakademie, Dr. Jens Bölscher, vor dem Bild "Der ungeliebte Sohn". Foto: Welfenakademie

Braunschweig. Wenige Tage nach der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Welfenakademie, konnte sich Geschäftsführer Dr. Jens Bölscher nach eigenen Angaben am Sonntag erneut über ein volles Haus freuen. Zur Vernissage des Malers Dirk Wink-Hartmann (DWH) kamen mehr als 200 Besucher.


"Damit ist unsere 12. Ausstellung dieser Art schon jetzt eine der erfolgreichsten", sagte Dr. Bölscher. Und er ließ den erstaunlichen Werdegang des Malers aufleben, der ursprünglich eine Konzertagentur (Undercover) gegründet hatte und später auch auf anderen Gebieten als Unternehmer Karriere machte. Einer Burnout-Diagnose folgte in der Therapie der erste Kontakt zur Malerei – und auch auf diesem Gebiet erarbeitete sich Wink-Hartmann kurzfristig eine Exzellenz, die in der Verleihung eines Kunstpreises gipfelte.

"Kein Wunder", befand am Sonntag in seiner Einführung Dr. Bölscher. "Seine Bilder haben Charakter und fangen die porträtierten Typen überaus intensiv ein." Der Geschäftsführer nahm den Künstler in ein Kurzinterview, um sich und den Gästen die Hintergründe der Bildentstehung näher zu beleuchten.

Wink-Hartmann stellte klar, dass es zum Beispiel bei seinen Promi-Porträts weniger um die Prominenten selbst gehe. "Die Motive haben mich einfach angesprochen und es hat mich gereizt, sie in Öl auf eine Leinwand zu übertragen." Seine "Serie 10" umfasst sechs Bilder jeweils einer Frau – allesamt in gewisser Weise unfertig, nach unten quasi auslaufend. "Das vermittelt für mich eine ungeheure Sehnsucht", erklärte der Künstler. "Schwindende Jugend, schwindende Schönheit. Im Grunde ist ja alles immer irgendwie unfertig."

DWH wirkt sympathisch unprätentiös in seinem Auftritt. Seine Bilder deuten auf einen überaus akribischen Künstler hin. Da ist alles ist fein beobachtet. Da sitzt jede Linie und passt jedes Detail. Bei seiner Motivauswahl wagt er sich auch an Ikonen der Fotografie heran, wie den berühmten Schnappschuss von James Dean, der mit hochgeschlagenem Mantelkragen durch das verregnete New York geht.

Vor allem die Porträts ziehen den Betrachter durch einen Kunstgriff in ihren Bann: Wink-Hartmann widmet seine größte Aufmerksamkeit stets den Augen. Sie bilden den Schärfepunkt seiner Motive und erforderten ganz sicher die größte Hingabe des Künstlers. Alles andere ist daneben von einer kaum merklichen Unschärfe – dieser punktuelle Spannungsaufbau wäre selbst mit einer Kamera so nicht zu machen.

Um das passende Material zu den jeweiligen Stimmungen der Bilder zu finden, hat sich der Künstler ausprobiert. In der aktuellen Ausstellung "New Paintings" zeigt er in der Welfenakademie in erster Linie Werke in Öl auf Leinwand. Überaus berührend sind aber auch die Zeichnungen in Bleistift auf Papier, wie bei dem faszinierenden Porträt von "Luna", der man am liebsten die Wassertropfen von der Nase wischen möchte.

Es handelt sich um eine Verkaufsausstellung, und tatsächlich fanden sich schon am Sonntag rote Punkte auf einer Reihe von Werken. "Die Kunst von Dirk Wink-Hartmann kommt an", konstatierte Dr. Bölscher in seiner Begrüßung, und ergänzte schmunzelnd: "Ich rate Ihnen: Beeilen Sie sich."

Zu sehen bis 18. Januar 2019, montags bis freitags, von 8 bis 17 Uhr in der Welfenakademie, Salzdahlumer Straße 160.


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