AWO: "Mehr geflüchteten Jugendlichen Ausbildung ermöglichen"


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Braunschweig/Berlin. Die heute vom statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zur Berufsausbildungsstatistik zeigen, dass die Zahl Auszubildender mit Fluchterfahrung deutlich gestiegen ist. Das teilt der AWO-Bezirksverband Braunschweig e. V. mit.


„Das sind zunächst einmal erfreuliche Nachrichten, allerdings könnten die Zahlen deutlich höher liegen, wenn Arbeitgeber die Sicherheit hätten, dass Auszubildende nicht während oder direkt nach der Ausbildung abgeschoben werden können“, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, Rifat Fersahoglu-Weber, überzeugt und ergänzt: „Die AWO fordert eine Bleibegarantie für Auszubildende.“ Auch in Sachen Bleibeperspektive sehe die AWO dringenden Handlungsbedarf. „Es gibt keine bessere Bleibeperspektive als eine Ausbildung“, betont der AWO-Vorstandsvorsitzende.

In der Praxis werde jungen Menschen, die eine Ausbildungszusage haben, die Beschäftigungserlaubnis sogar für Mangelberufe verweigert, wenn ihnen nach Auffassung der Behörden eine Bleibeperspektive fehlt. Dabei biete eine Ausbildung und eine daraus resultierende Anstellung als Fachkraft vor allem im sozialen Bereich eine hervorragende Integration in die bundesdeutsche Gesellschaft. Leider würden auch immer wieder junge Menschen, die zunächst in Ausbildung sind und nach der so genannten 3+2-Regelung eine Perspektive auch nach der Ausbildung haben, während ihrer Ausbildung abgeschoben, so der AWO-Bezirksverband Braunschweig.

So würden junge Menschen, die nach ihrer Flucht und einer Ankommens- und Orientierungsphase in Deutschland zum ersten mal etwas durchatmen konnten, nachdem sie die deutsche Sprache gelernt haben, einen Ausbildungsplatz und vielleicht Freunde gefunden haben, wieder aus ihrem neu aufgebauten Leben gerissen. „Für ausbildungswillige junge Menschen müssen gesetzliche Regelungen gefunden werden, die ihnen und ihren potenziellen Arbeitgebern Sicherheit geben. Eine bessere Integration und Teilhabe an der deutschen Gesellschaft wird es kaum geben“, ist Rifat Fersahoglu-Weber überzeugt.

Der AWO-Bezirksverband Braunschweig vermittele in AWO-Praktikumsbörsen sowie durch einen AWO-Integrationsmoderator an den Standorten Braunschweig, Wolfenbüttel und Salzgitter auch Ausbildungsplätze an junge Menschen mit Fluchterfahrung. „Wir könnten hier mit unserer Arbeit noch erfolgreicher sein, wenn es eine Bleibegarantie für diese Auszubildenden und damit die gebotene Sicherheit für die Unternehmen gäbe“, ist sich der AWO-Vorstandsvorsitzende sicher.


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