Braunschweiger Frauenhaus barrierefrei

von Sandra Zecchino


Frauen mit Behinderung sind zwei- bis dreimal häufiger von körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt betroffen. Symbolbild: Archiv
Frauen mit Behinderung sind zwei- bis dreimal häufiger von körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt betroffen. Symbolbild: Archiv | Foto: regionalHeute.de

Hannover/Braunschweig. Wie barrierefrei sind die Frauenhäuser in Niedersachsen? Das hat der Sozialverband Deutschland (SoVD) überprüft. Wie dieser nun mitteilte, gehört das Frauenhaus in Braunschweig zu den wenigen, die mit gutem Beispiel voraus gehen.


Gewalt gegen Frauen ist immer noch ein weitverbreitetes Problem. Für viele Betroffene sind Frauenhäuser die letzte Zuflucht. Dabei ist es wichtig, dass diese Einrichtungen für Frauen mit Behinderung leicht zugänglich sind – denn sie sind zwei- bis dreimal häufiger von körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt betroffen. Da es bislang jedoch keine Übersicht gibt, welche der 42 Frauenhäuser in Niedersachsen barrierefrei sind, hat der SoVD als größter Sozialverband Niedersachsens die Einrichtungen anhand eines speziell entwickelten Fragebogens überprüft.

Der Weg ist noch weit


Das Ergebnis: Es gibt nur sehr wenige Häuser, die etwa einen barrierefreien Zugang zu den Etagen, ein barrierefreies Zimmer oder entsprechende Sanitäranlagen haben. Gute Beispiele sind hier etwa die Frauenhäuser in Aurich, Braunschweig, Hannover, Lüchow-Dannenberg und Verden. „Einige Einrichtungen sind zwar dabei, das Thema Barrierefreiheit anzugehen. Doch der Weg ist noch weit. Die meisten Häuser sind nicht barrierefrei“, stellt SoVD-Landesfrauensprecherin Roswitha Reiß fest.

Um das zu ändern, hat das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung eine Million Euro für entsprechende Umbaumaßnahmen bereitgestellt. „Das ist zwar das richtige Signal. Allerdings müssen kontinuierlich Fördermittel zum inklusiven Ausbau zur Verfügung stehen, damit das Geld auch langfristig bei den Frauenhäusern ankommt“, fordert Reiß. Zudem müssten die Mittel gestaffelt werden, damit auch kleinere Umbaumaßnahmen umgesetzt werden können.


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