Handwerkskammer begrüßt Erweiterung der GAK


Die ganzheitliche Entwicklung der ländlichen Region soll gestärkt werden. Symbolbild: Alexander Panknin
Die ganzheitliche Entwicklung der ländlichen Region soll gestärkt werden. Symbolbild: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Braunschweig. Der Bundesrat hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause (6. Juli 2018) beschlossen, die „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK)“ zu erweitern. Ein Schritt, den die Handwerkskammer begrüßt, da so die ganzheitliche Entwicklung ländlicher Regionen stärker in den Vordergrund rücke.


"Künftig wird es auch bessere Fördermöglichkeiten für kleine und mittlere Handwerksbetriebe geben“, begrüßt Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, den Beschluss der Länder.

Handwerksbetriebe seien ein wesentlicher Stützpfeiler für die wirtschaftliche Entwicklung und die Wohn- und Lebensqualität gerade in ländlichen Räumen. „Sie bieten regionale Wertschöpfung mit wohnortnahen Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Versorgungs- und Serviceleistungen für die Bevölkerung sind ein wichtiger Beitrag zur Daseinsvorsorge im ländlichen Raum“, sagt Sudmeyer. Hinzu kämen der finanzielle Beitrag für den Gemeindehaushalt und oftmals ein ehrenamtliches Engagement vor Ort.

Eine Förderung von Handwerksbetrieben über die GAK war bislang nur sehr eingeschränkt möglich. So bemängelt auch der Sachverständigenrat Ländliche Entwicklung beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dass allein eine Förderung von „Kleinstunternehmen der Grundversorgung“ (unter zehn Beschäftigte) den Bedürfnissen im ländlichen Raum nicht gerecht werde. „Bäckereien zum Beispiel haben häufig Filialen und dann schnell zehn Beschäftigte und mehr. Und schon sind sie von der Förderung ausgeschlossen“, erklärt Sudmeyer.

Eine Förderung über die klassische Säule der Wirtschaftsförderung in strukturschwachen Gebieten, die „Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW)“, sei für Bäckereien und viele andere Handwerksbetriebe ebenfalls nicht möglich, da sie das Kriterium des vorwiegend überregionalen Absatzes zumeist nicht erfüllten. Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer fordert daher, auch diese Gemeinschaftsaufgabe zu überarbeiten. „Regionale Wirtschaftskreisläufe und Wertschöpfungsketten haben eine hohe Bedeutung für eine stabile und nachhaltige Entwicklung von Regionen. Die Förderinstrumente sollten hier stärker ansetzen“, sagt Sudmeyer.


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