Ministerin erklärt: Darum ist Niedersachsen Impf-Schlusslicht

Eine deutliche Erhöhung des Impf-Tempos sei mangels Impfstoffes derzeit nicht in Sicht.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Hannover. Im Vergleich der Bundesländer in Sachen Impfquote liegt Niedersachsen auf dem letzten Platz. Warum dies so ist, erklärte Niedersachsens Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann im Rahmen der Landespressekonferenz am heutigen Dienstag. Zudem gab die Ministerin einen Ausblick auf die kommenden Wochen. Auch hier wird klar. Es gibt immer noch deutlich zu wenig Impfstoff.



"In unserem Impfplan stehen die vulnerablen Gruppen eindeutig im Vordergrund", erklärte Reimann. Das bedeute, dass man die Priorität klar auf die Bewohner in Alten- und Pflegeheime gelegt habe. Diese mit den mobilen Teams zu impfen sei aufwändiger als der Betrieb in einem Impfzentrum. Entscheidender sei aber, dass man sich strikt an die Vorgabe gehalten habe, die Hälfte des Impfstoffs zurückzuhalten, um wie geplant genau nach drei Wochen die zweite Impfung durchführen zu können. Andere Länder hätten dies offenbar nicht getan. In der Statistik der Länder mit den meisten durchgeführten Zweitimpfungen liege Niedersachsen derzeit an dritter Stelle.

Kaum verlässliche Zahlen


Sorge bereite immer noch der verlässliche Nachschub an Impfstoff. Für den Februar habe man die Zusage der wöchentlichen Lieferungen von 63.000 Dosen des Impfstoffes von Biontech/Pfizer sowie 26.400 Moderna-Dosen für den gesamten Februar. Darüber hinaus gebe es keine planbaren Größen. Angesichts von 800.000 Personen in Niedersachsen in der ersten Impfgruppe könne man sich ausrechnen, dass es noch eine Weile dauern werde, bis diese alle zweimal geimpft wurden.

Hinzu komme, dass der Impfstoff von AstraZeneca von der deutschen Impfkommission derzeit nicht für ältere Menschen empfohlen werde. Mit einem Einstieg der Hausärzte in das Impfgeschehen rechne die Ministerin nicht mehr in der ersten Jahreshälfte. Das beim gestrigen Impfgipfel ausgegebene Ziel, bis Ende September allen Menschen in Deutschland ein Impfangebot machen zu können, könne man nur erreichen, wenn die von der Pharma-Industrie zugesagten Verbesserungen auch eintreten.


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