Teichlinsen auf Dowesee werden zur Gefahr - Stadt ergreift Maßnahmen

Verantwortlich für das größere Auftreten von Wasserlinsen sei unter Anderem, dass Besucher des Dowesees verbotswidrig Tiere füttern würden.

Ein Amphibienfahrzeug bei der Entfernung von Wasserlinsen.
Ein Amphibienfahrzeug bei der Entfernung von Wasserlinsen. | Foto: Stadt Braunschweig

Braunschweig. Im vergangenen Jahr traten auf der Wasseroberfläche des Dowesees im Schul- und Bürgergarten erstmalig Teichlinsen auf, die innerhalb weniger Wochen das gesamte Gewässer mit einem grünen Teppich überzogen. Da dieses Phänomen keine Einzelerscheinung blieb, sondern auch 2021 auftrat, hat die Stadtverwaltung Maßnahmen zur Bekämpfung der Teichlinsen ergriffen, wie die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung berichtet.


Auslöser für das größere Auftreten von Wasserlinsen sind vermutlich Nährstoffe, die durch die am Dowesee lebenden Wildtiere wie Nutrias, Enten und Gänse ins Wasser gebracht werden. Trotz des ausgeschilderten Verbots würden diese laut der Stadt immer noch von Besucherinnen und Besuchern des Schulgartens gefüttert. Zudem trugen wahrscheinlich Phosphate durch Regen- und Oberflächenwasser zur Massenvermehrung dieser flottierenden Schwimmblattpflanze bei.

Sprudelanlage und manuelle Entfernung


Um den negativen Wirkungen des Wasserlinsenbefalls wie Sauerstoffarmut des Wassers oder Lichtentzug durch geschlossenen Bewuchs zu begegnen, hatte die Verwaltung in einem ersten Schritt eine Sprudelanlage auf dem See installiert, um den Fischbestand mit Sauerstoff zu versorgen. Aktuell kamen jetzt an mehreren Tagen zwei Amphibienfahrzeugen zum Einsatz, die den Linsenteppich aufnehmen und an Uferstellen zur Entsorgung ablagern konnten. Nach dem ersten Tag allein wurden etwa 50 Kubikmeter Teichlinsenmasse im Feuchtzustand aus dem Dowesee entfernt.

Da die Amphibienfahrzeuge Bereiche des Schilfgürtels, in denen ebenfalls Wasserlinsen vorkommen, nicht erreichen können, werden zusätzliche Maßnahmen ergriffen. Eine davon sieht vor, den Sauerstoffgehalt des Wasserkörpers durch Horizontalbelüfter zu steuern. Darüber hinaus soll das im Teichwasser enthaltene Phosphat in Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde chemisch gebunden werden, um damit dem Wasserlinsenwachstum vorzubeugen.

Erste Erfahrungen gesammelt


Um ein erneutes Wachstum der Teichlinsen und ein "Umkippen" des Dowesees langfristig zu verhindern, müssen die Eintragsquellen noch besser bestimmt werden, und, falls möglich, in den kommenden Jahren kontinuierlich weiter reduziert werden. Bereits erprobt hatte die Verwaltung in der Vergangenheit den Einsatz von schwimmenden sogenannten "Ölsperren", einer Art Luftschläuche, in Kombination mit Booten und Saugwagen. Während die Wasserlinsen durch die "Ölsperren" und Boote an einen zugänglichen Uferbereich gedrängt werden konnten, war der Einsatz des Saugwagens nur bedingt erfolgreich.


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