"Variante ist nicht aufzuhalten" - Wie gefährlich ist Omikron?

Die Landesregierung rechnet mit einer Dominanz der neuen Corona-Variante bis spätestens Ende Januar. Über die schwere des Krankheitsverlauf gibt es noch Unklarheiten.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Niedersachsen. Bislang gibt es 100 bestätigte Corona-Fälle mit der neuen Omikron-Variante in Niedersachsen. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Bis spätestens Ende Januar wird diese Variante die vorherrschende in Niedersachsen sein. Da waren sich Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens und Claudia Schröder vom Corona-Krisenstab der Landesregierung am heutigen Dienstag in einer Pressekonferenz sicher. Große Ungewissheit herrsche noch darüber, wie gefährlich diese Variante im Krankheitsverlauf ist.



Der Anteil der Omikron-Fälle aller an Corona-Infizierten sei binnen kürzester Zeit auf heute 6,2 Prozent in Niedersachsen gestiegen, berichtete Schröder. Der wirkliche Anteil dürfte höher sein, da in Deutschland nicht wie etwa in Dänemark gründlich sequenziert werde. Nur etwa 10 Prozent der positiven Corona-Nachweise würden auf Varianten untersucht. Eine andere Erklärung, warum Omikron in Deutschland noch nicht so verbreitet sei wie bei den nördlichen Nachbarn oder gar in Großbritannien sei, dass es in Deutschland keinen "Freedom Day" gegeben habe. Eine Zeit ganz ohne beschränkende Maßnahmen habe es in Niedersachsen 2021 nicht gegeben, so Behrens. Die Dänen und Briten habe die neue Variante kalt erwischt.

"Omikron nicht aufzuhalten"


Doch dass Omikron auch in Niedersachsen nicht aufzuhalten sei, darüber gebe es keinen Zweifel, sind sich die Regierungsvertreter sicher. Man könne die Ausbreitung nur verzögern. Die Frage sei außerdem, welche Auswirkungen das habe. Laut Claudia Schröder gebe es etwa in London zwar viele Omikron-Fälle, dies habe sich aber noch nicht in hohen Zahlen in den Krankenhäusern bemerkbar gemacht. Dennoch sei zu befürchten, dass, selbst wenn die Krankheitslast bei Omikron niedriger sei als bei der Delta-Variante, allein die hohe Zahl an Infektionen dazu führen werde, dass die Krankenhäuser überlastet würden.

Doch die Frage, wie schwer man an der Omikron-Variante erkrankt, könne man derzeit noch nicht genau beantworten. Man könne davon ausgehen, dass jede Impfung das Risiko eines schweren Verlaufs verringere. Doch vor einer Ansteckung schütze allenfalls die Booster-Impfung. Wie gut, könne man aber auch nicht sagen. Komplett Ungeimpfte könnten aber sicher sein, sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu infizieren, wenn sie nicht komplett isoliert lebten, so Anke Pörksen, Sprecherin der Niedersächsischen Staatskanzlei.

Omikron-Impfstoff im April


Und die Zahl der gänzlich Ungeimpften wird nur sehr langsam kleiner. Derzeit seien dies in Niedersachsen noch etwa 900.000 Menschen ab 12 Jahren. Vor allem in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen gebe es einen großen Nachholbedarf trotz zahlreicher Angebote, zeigt sich Daniela Behrens etwas enttäuscht. Die Impfkampagne laufe natürlich weiter. Auch zwischen Weihnachten und Neujahr werde es keine Pause geben. Bis Ende Januar rechne man damit, alle geboostert zu haben, die dies wollten und zeitlich infrage kommen. Im Januar erwarte man auch den neuen Totimpfstoff von Novavax, der möglicherweise noch einige Impfzweifler überzeugen könne. Die an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffe von Moderna und BionTech würden im April erwartet.


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