CDU-Idee zum Zunz-Platz abgelehnt

Der Bauausschuss hat den CDU-Antrag abgelehnt und eine Alternative vorgeschlagen.

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Der Parkplatz hinter dem Bürger Museum sollte zum Zunz-Platz werden.
Der Parkplatz hinter dem Bürger Museum sollte zum Zunz-Platz werden. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Bürgermeister Thomas Pink und der CDU-Ratsherr Winfried Pink hatten sich mit einem Antrag für einen Zunz-Platz am Bürgermuseum eingesetzt. Der Parkplatz hinter dem Museum sollte umgewidmet werden. Das stieß bei den dortigen Anwohnern nicht auf Begeisterung. Und auch der städtische Bauausschuss fand die Idee nicht gut und lehnte den Antrag ab.


Winfried und Thomas Pink hatten in ihrem Antrag vorgeschlagen, den Platz hinter dem Bürgermuseum zum Leopold Zunz-Platz zu machen. Dafür sollten die Parkplätze weichen und der Platz neu gestaltet werden. Für die Anwohner ein absolutes No-Go, wie man auch im Ausschuss am Dienstag noch einmal deutlich machte. Anwohnerin Kerstin Gruß drückte ihr Unverständnis darüber aus, dass ein Platz, der im Rahmen der Schlossplatzumgestaltung neu gemacht wurde, nun wieder umgestaltet werden soll. Zudem kritisierte sie, dass den Anwohnern die Parkmöglichkeiten genommen werden. Dass der Parkplatz bereits, wie von Thomas und Winfried Pink in ihrem Antrag angegeben, seit zwei Jahren in Betrieb sei, sei eine Lüge, so die Anwohnerin. Der Parkplatz sei gerade einmal seit einem Jahr nutzbar, machte sie deutlich.


Der Großteil der Ausschussmitglieder sah das ähnlich und so brachte der Bauausschussvorsitzende Uwe Kiehne einen weiteren Gedanken ins Spiel. Seitens der SPD halte man den Gedanken, Leopold Zunz einen Ort zu widmen, für einen guten. Jedoch an anderer Stelle, so Kiehne. Die SPD schlug daher vor, einen Platz nahe der Samsonschule zu suchen und brachte dazu einen Antrag ein. Hier sei der Zusammenhang auch besser erkennbar. Den Ausführungen Kiehnes schloss sich auch Gerhard Kanter (CDU) an. "Während der Entwicklung des Schlossplatzes und des Quartiers rund um das Bürgermuseum war es eine parteiübergreifende Forderung, möglichst viele Parkplätze in dem Bereich zu erhalten. Das ist mit den 14 Parkplätzen auch erreicht worden. Wir haben den Anliegern Zusagen gemacht, die wir nun nicht gleich wieder zurücknehmen sollten. Wir brauchen eigentlich nicht noch einen leeren Platz in der Stadt", macht Kanter klar, dass man der Vorlage nicht zustimmen und die Idee der SPD unterstützen werde.

"Autos sind schrecklicher Anblick"


Winfried Pink, der noch einmal Stellung zum, Antrag bezog, machte deutlich, dass die Meinung von Gerhard Kanter nicht die der Fraktion sei. "Wir haben in der Fraktion das Thema diskutiert und wenn es zu einer Abstimmung kommen wird, wird es dazu unterschiedliche Meinungen geben. Zu anderen möchte ich zum Ausdruck bringen, dass die Motivation, die mein Bruder und ich hatten nicht war, Anwohner oder Bürger zu ärgern und die Parkmöglichkeiten rapide zu reduzieren. Was uns an der Sache wichtig war, ist die Ehrung des Religionsforschers Leopold Zunz, in einem Gebiet, was das kulturelle Herzstück der Stadt ist. Und wir sind der Meinung, dass der Platz viel zu schade ist, um ihn mit Autos zu füllen. Und die Anwohner möglicherweise zum Parken in der kleinen Seitenstraße zu bringen, wäre ja vielleicht auch eine Variante. Aber wir haben für teures Geld ein Bürgermuseum geschaffen, das wirklich vorbildlich und schön ist. Und wenn man dann von Klein Venedig aus kommt und zum Bürgermuseum geht, ist es ein schrecklicher Anblick, die vielen Autos dort zu sehen. Und das war einer der Gründe", erklärt Winfried Pink.


Der Ansicht von Winfried und Thomas Pink konnte sich der Ausschuss nicht anschließen. Sowohl AfD, FDP, SPD und die Grünen konnten sich mit der Idee nicht anfreunden. Der Idee stand Stefan Brix von den Grünen jedoch etwas gespalten gegenüber, wie dieser zugab. Der Gedanke, Parkplätze abzuschaffen, sei für ihn sicherlich nicht ganz unattraktiv, der Ort allerdings sei nicht richtig gewählt. "Mir kommt es sehr sympathisch vor, die Parkplätze wegfallen zu lassen. Aber es ist eigentlich eine Entscheidung, die man in dieser Phase niemanden erklären kann. Weil der Platz ja hergestellt wurde, damit dort Parkplätze sind. Ich finde den Antrag bezüglich des Parkplatzes und der Umgestaltung bedenklich. Die Benennung mit Zunz, da hat sich unsere Fraktion positioniert. Würde man den Platz nach Zunz benennen wollen, würden wir nicht dagegen stimmen, obwohl wir ihn nicht für geeignet halten. Von daher ist es etwas zwiespältig und das ist Grund genug, mich da zu enthalte", so Brix.


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