Corona in Flüchtlingsunterkunft: Weitere Testergebnisse werden erwartet

Derzeit ist das Gelände weitgehend abgeriegelt. Das DRK versorgt die Bewohner.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Ehra-Lessien. Wie berichtet hat sich in der Flüchtlingsunterkunft in Ehra-Lessien am späten Freitagabend ein Verdachtsfall in Bezug auf das Coronavirus bestätigt. Am Samstagmorgen durchgeführte Abstriche von 24 Personen, die in direktem Kontakt mit der infizierten Person gestanden hatten, ergaben sieben weitere positiv getestete Personen. Wie der Landkreis in einer Pressemitteilung berichtet, wurden am Montag alle weiteren der rund 160 Bewohnerinnen und Bewohner der Flüchtlingsunterkunft getestet. Die Ergebnisse werden am heutigen Dienstag erwartet.


Alle bisher positiv getesteten Personen sind isoliert auf dem Gelände in Ehra-Lessien und ihr Gesundheitszustand wird regelmäßig überprüft. Wo sich die Personen angesteckt haben könnten, sei derzeit noch nicht geklärt.

Landrat Dr. Andreas Ebel zog ein erstes Zwischenfazit: „Direkt mit Bekanntwerden des ersten Testergebnisses habe ich umgehend den Stab für außergewöhnliche Ereignisse einberufen, den wir im Zuge der Entwicklungen des Corona-Virus gebildet haben. Gemeinsam mit dem DRK, der Polizei und meinen Mitarbeitern aus der Abteilung Allgemeine Hoheitsangelegenheiten und Asylbewerberleistungen, habe ich mir einen genauen Überblick über die aktuelle Lage verschafft. Erste Maßnahmen haben wir unmittelbar eingeleitet und in Auftrag gegeben.“

Polizei kontrolliert das Gelände


Zu diesen Maßnahmen zählen unter anderem: Die Polizei kontrolliert mit Unterstützung der vor Ort tätigen Sicherheitsfirma das Gelände rund um die Flüchtlingsunterkunft in Ehra-Lessien. Ziel ist es, dass keine Bewohnerin und kein Bewohner die Anlage verlässt und nur berechtigte Personen Zutritt zu dem Gelände erhalten. In Absprache mit dem Präsidenten des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes wurde das gesamte Gelände vorsorglich unter Quarantäne gestellt.

Um eine Ausbreitung des Corona-Virus innerhalb der Flüchtlingsunterkunft zu vermeiden, dürfen diejenigen, die in einem Gebäude mit den bisher positiv getesteten Personen leben, sich bis auf Weiteres nur innerhalb dieses Gebäudes aufhalten. Sie gelten als Kontaktpersonen der Gruppe 1, die eine individuelle Quarantäne ausgesprochen bekommen haben. Auch bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der übrigen Gebäude wird dafür gesorgt, dass diese keinen Kontakt mehr zu Personen außerhalb ihres Gebäudes haben, um die Verbreitung des Virus zu unterbrechen. Außerdem verteilte die Kreisverwaltung kurzfristig 2.000 Masken und Desinfektionsmittel in dem Camp, um alle Beteiligten ausreichend zu schützen. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter erklären den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort die Situation. Zusätzlich sind Dolmetscher dabei, die Einzelheiten individuell in verschiedene Sprachen übermitteln und Fragen klären können.

DRK versorgt die Bewohner


Das DRK kümmerte sich sofort um die Versorgung mit Lebensmitteln für die Personen vor Ort. Außerdem waren Mitglieder des THW vor Ort, um notwendige Versorgungsmaßnahmen in die Wege zu leiten. Beispielsweise wird daran gearbeitet, weitere Gebäude auf dem Gelände soweit herzurichten, um die Personen räumlich zu trennen und mehr Platz für jeden Einzelnen zu schaffen. Bei allen Einsätzen wird auf nötige Schutz- und Hygienemaßnahmen geachtet, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Diejenigen, die direkt von den ersten Maßnahmen am Samstagmorgen betroffen waren, reagierten verständnisvoll. Landrat Dr. Andreas Ebel äußerte sich dazu: „Alle Beteiligten agieren sehr besonnen. So konnten wir schnell klare Handlungsanweisungen geben, die direkt umgesetzt werden. Ich bitte die Bürgerinnen und Bürgern, die in Ehra-Lessien leben, ebenfalls Verständnis für diese Situation zu zeigen. Wir in der Kreisverwaltung haben gemeinsam mit allen Hilfskräften schnell auf die Testergebnisse reagiert und vorausschauend gehandelt. Beispielsweise hatten wir bereits im Vorfeld eine Quarantänestation auf dem Gelände eingerichtet, die heute sofort genutzt werden konnte. Für die Ortsbewohnerinnen und –bewohner besteht kein Anlass zur Sorge. Wir tun alles dafür, das Infektionsrisiko für jede Bürgerin und jeden Bürger weiterhin so gering wie möglich zu halten.“


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