Corona in Goslar: Landkreis personell gut aufgestellt

Es könne aber auch immer wieder zu kurzfristigen Spitzenbelastungen kommen.

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Symbolbild | Foto: Marvin König

Goslar. Wie von Experten prophezeit, hat derzeit die zweite Welle der Corona-Pandemie Deutschland erfasst. Das Robert-Koch-Institut berichtet von neuen Rekord-Zahlen seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr. Und auch in der Region steigen die Zahlen wieder an. Im Landkreis Goslar ist es innerhalb der letzten sieben Tage zu 19 Neuinfektionen gekommen. Somit ist die Zahl der Coronaerkrankten auf insgesamt 356 angestiegen. Der 7-Tage-Inzidenzwert liegt damit bei 18,3.


Steigende Zahlen und immer wieder erneuerte Verordnungen des Landes stellen auch die Kreis-und Stadtverwaltungen täglich vor neue Herausforderungen. regionalHeute.de hat beim Landkreis Goslar nachgefragt, wie man mit der zweiten Welle umgeht und ob man auf ausreichend Personal zurückgreifen kann.

Beim Landkreis Goslar sind derzeit 27 Mitarbeiter- davon sieben Ärzte - im Fachbereich „Gesundheit und Verbraucherschutz“ mit der Pandemie beschäftig. Derzeit würden die Mitarbeiter ausreichen, aber es könne immer wieder zu kurzfristigen Spitzenbelastungen kommen. Bei steigenden Fallzahlen werde voraussichtlich mehr Personal benötigt. Es komme auch im Landkreis Goslar immer wieder zu Hochphasen, die mehr Fachpersonal benötigten. Insbesondere ärztliches Personal sei knapp, teilt Landkreis-Sprecher Maximilian Strache auf Nachfrage von regionalHeute.de mit und betont, dass beispielsweise die Kontaktnachverfolgung einen extrem hohem Aufwand nach sich ziehe.

Alle im Gesundheitsamt eingesetzten Beschäftigten seien laut Strache soweit geschult, dass die Fragen bei einer Kontaktnachverfolgung beantworten können. Zur Nachverfolgung der Kontaktpersonen und auch zum Erstellen von Bescheiden werden beim Landkreis Goslar Beschäftigte auch aus anderen Fachbereichen eingesetzt. Eine positiv getestete Person in einer Schule könne umfangreiche Ermittlung bis zur Quarantäneanordnung und Testung ganzer Klassenverbände zur Folge haben, verdeutlicht es Strache an einem Beispiel. Die Mitarbeiter sind im Dauereinsatz, um die anfallenden Aufgaben abzuarbeiten, die die Pandemie mit sich bringt. "Aktuell erhalten wir die positiven Testergebnisse gefaxt und auch per E-Mail. Diese Nachrichten werden am Wochenende gesichtet und wenn sie eilbedürftig sind, auch bearbeitet", so Strache.

Was tun bei Verdacht?


Besteht der Verdacht auf eine Coronaerkrankung, so rät der Landkreis dazu, dass sich Bürger umgehend telefonisch mit der Hausarztpraxis in Verbindung setzten, um die weitere Vorgehensweise, wie einen Test, abzustimmen. Wer ein positives Testergebnis erhalten hat, fällt unter häusliche Isolierung, wenn nicht ohnehin eine Krankenhausbehandlung erforderlich ist. Dann beginnt die Kontaktnachverfolgung und das Gesundheitsamt wird nach den Kontaktpersonen fragen. Positiv getestete Personen werden medizinisch überwacht und müssen für die Dauer der Isolierung dem Gesundheitsamt täglich über ihren Gesundheitszustand berichten. Der Quarantänebescheid ist bei positiv getesteten Personen und engeren Kontaktpersonen bindend. Die Fristen richten sich nach dem jeweiligen Einzelfall. "Kontaktpersonen mit engem Kontakt zu einer nachgewiesen positiv auf Corona getesteten Person haben 14 Tage Quarantäne ab dem letzten Kontakt. Es werden Abstriche auf Corona angeboten. Ein negativer Test beendet die Quarantäne nicht. Im Gegensatz zu Reiserückkehrern ist das Risiko so hoch, dass 14 Tage Quarantäne erforderlich sind. Die Quarantäne endet auch nur dann, wenn die letzten zwei Tage ohne krankheitsverdächtige Symptome waren", macht Strache den Ablauf deutlich und erklärt, dass eine Antikörpertestung nicht angeboten und auch nicht empfohlen wird. "Sie beweisen nach heutiger wissenschaftlicher Meinung keineswegs eine Immunität gegen SARS-CoV 2", so Strache abschließend.


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