Damit aus dem Sommermärchen kein gesundheitlicher Albtraum wird


Panagiotis Bouklas: Dr. med. Panagiotis Bouklas, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie,
Ameis: Prof. Dr. med. Detlev Ameis, Chefarzt der Abteilung für Gastroenterologie, Diederich_Kardio: Dr. med. Klaus-Werner Diederich, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie. Fotos: Helios
Panagiotis Bouklas: Dr. med. Panagiotis Bouklas, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie, Ameis: Prof. Dr. med. Detlev Ameis, Chefarzt der Abteilung für Gastroenterologie, Diederich_Kardio: Dr. med. Klaus-Werner Diederich, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie. Fotos: Helios | Foto: Helios

Helmstedt. Der Anpfiff des ersten Spiels der Weltmeisterschaft, ist auch der Anstoß für lange Fernsehabende oder Public Viewing mit Fußballkrimi und Kalorienbomben inklusive. Ärzte der Helios St. Marienberg Klinik Helmstedt geben Tipps, wie jeder die WM ohne gesundheitliche Beschwerden überstehen kann.


Ein Fußballspiel kann die Gemüter erhitzen und das Herz überlasten – vor allem bei Spielen der eigenen Mannschaft. Die Anspannung ist so groß, dass das Herz fast stehen bleibt. „Verursacher sind die Hormone Adrenalin und Noradrenalin, die bei erhöhtem emotionalem Stress verstärkt ausgeschüttet werden“, sagt Dr. Klaus-Werner Diederich, Chefarzt der Kardiologie. „Diese Stresshormone, die für eigene körperliche Leistungen gebraucht werden, belasten beim Zuschauen das Herz-Kreislauf-System, sodass es zu Herz-Rhythmus-Störungen oder sogar zu einem Infarkt kommen kann.“ Gefährdet sind vor allem männliche Fans mit Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Zur Risikogruppe zählen außerdem Raucher und Menschen mit hohem Blutdruck oder erhöhtem Cholesterinspiegel. „Menschen, die unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sollten deshalb Aufregung während eines Fußballspiels vermeiden, Schimpfen wird die Anspannung nur erhöhen. Wichtig ist, dass die vorgeschriebenen Medikamente wie gewohnt eingenommen werden“, empfiehlt der Kardiologe. Zudem sollte viel getrunken, Alkohol und Zigaretten jedoch vermieden werden.

So schlägt die WM nicht zu Bauche


Unabhängig davon, ob eine kardiale Vorerkrankung vorliegt oder nicht, empfiehlt Prof. Dr. Detlev Ameis, Chefarzt der Abteilung für Gastroenterologie, typische Nervennahrung, wie Chips, Bratwurst und Bier nicht täglich zu den Spielen zu verzehren. Denn sonst hat die eigene Figur im Laufe der Weltmeisterschaft immer weniger mit den durchtrainierten Körpern der Fußball-Stars zu tun. Prof. Ameis rät: „Probieren Sie zur Abwechslung Gemüse, mageres Fleisch und Fisch. Wer nicht auf die ablenkende Nervennahrung verzichten mag, sollte fettärmere Varianten wie Popcorn und Weingummi wählen. Auch sollten Sie daran denken, während der Hauptmahlzeiten etwas weniger kalorienreich zu essen und zu trinken.“

Wer sich bewegt, jubelt länger


Langes Stehen beim Public Viewing strengt den Rücken an und verursacht häufig Schmerzen, denn die monotone Haltung macht Gelenken und Wirbelsäule zu schaffen. Fußballfans sollten sich daher beim Public Viewing viel bewegen. Dr. Panagiotis Bouklas, Chefarzt der Orthopädie, orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie, empfiehlt: „Nicht dauerhaft auf einer Stelle sitzen oder stehen. Lieber mal etwas zu trinken holen, mit Freunden die Plätze tauschen, auf der Stelle treten oder abwechselnd auf den Beinen stehen. Auch die La-Ola-Welle ist eine gute Bewegung, bei der sich die Wirbelsäule streckt, die Schultern gelockert und Verspannungen so verhindert werden.“ Um Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich zu reduzieren, sind vor allem für Zuschauer, die beim Public Viewing in der ersten Reihe stehen, kreisende Bewegungen des Kopfes in den Pausen zu empfehlen. Wer die Spiele lieber zu Hause ansieht, sollte die Halbzeitpausen aber ebenfalls für etwas Bewegung nutzen und aufstehen, von einem Raum in den nächsten gehen oder ein paar Lockerungsübungen machen und Arme und Beine ausschütteln.


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