Die Hälfte bleibt zuhause: Ab Mittwoch alle Salzgitteraner Schulen in Szenario B

Die Stadt Salzgitter ordnet dies per Allgemeinverfügung an. Die Maßnahme gilt zunächst für zwei Wochen.

Oberbürgermeister Frank Klingebiel greift zu weiteren Maßnahmen.
Oberbürgermeister Frank Klingebiel greift zu weiteren Maßnahmen. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. In Salzgitter ist die Corona-Lage was die Anzahl der Neuinfektionen angeht besonders angespannt. Oberbürgermeister Frank Klingebiel sieht daher weitere Schutzmaßnahmen als nötig an. Ab Mittwoch wechseln alle Salzgitteraner Schulen für zwei Wochen in Szenario B. Das teilt die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung mit.


Bereits in der Pressekonferenz am vergangenen Dienstag hatte der Oberbürgermeister bundesweit an Schulen vorübergehend für einige Wochen einen Wechsel ins Szenario B angeregt: „Meines Erachtens sollten sich die Kultusminister der Länder überlegen, ob in der jetzigen Situation - wo die Infektionszahlen bundesweit so exponentiell ansteigen - nicht über zwei oder drei Wochen alle Schulen im Szenario B unterrichten sollten. Eine vollständige Schließung von Schulen muss unbedingt vermieden werden. Dem Infektionsschutz stehe hier das Recht auf Bildung für die Schülerinnen und Schüler und die Notwendigkeit berufstätiger Eltern, die Betreuung ihrer Kinder im Homeschooling sicherzustellen, gegenüber. Dieses Spannungsfeld kann aktuell am ehesten nicht durch vollen Präsensunterricht oder Schulschließungen, sondern nur durch die verantwortungsvolle Regelung sichergestellt werden, vorübergehend den Unterricht im Szenarios B durchzuführen.“


Am vergangenen Freitag hatte sich Klingebiel gemeinsam mit seinen Amtskollegen mit Vertretern des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums und des Niedersächsischen Innenministeriums zur Corona-Lage in Niedersachsen ausgetauscht. Weder in dieser Videokonferenz, noch in den öffentlichen Verlautbarungen des Niedersächsischen Kultusministers Herrn Tonne seien aber derartige Tendenzen zum Wechsel ins Szenario B ersichtlich.

"Infektionsgeschehen lässt keine andere Wahl"


Oberbürgermeister Klingebiel: „Ich habe die Corona-Lage in Salzgitter auch mit Blick auf die Entwicklung der letzten Tage intensiv mit meinem Gesundheitsdezernenten Herrn Dr. Härdrich und meinem ganzen Corona-Krisenstab erörtert und bin aktuell zum Schluss gelangt, dass wir mit Blick auf die vielen Quarantänemaßnahmen, die wir in letzter Zeit in unseren Schulen infolge von positiv getesteten Schülerinnen und Schülern anordnen mussten, ab kommenden Mittwoch, 18. November, vorübergehend für zwei Wochen bis einschließlich Dienstag, 1. Dezember, bei allen Schulen in Salzgitter das Szenario B durch eine Allgemeinverfügung anordnen müssen. Diese Entscheidung ist mir wahrlich nicht leicht gefallen. Aber das Infektionsgeschehen in der kritischen Phase der Pandemie in Salzgitter lässt mir keine andere Wahl."

Inzidenz-Wert kurzfristig und nachhaltig unter 100 drücken


So werde sich die angespannte Lage ab Mitte kommender Woche in den vollen Unterrichtsräumen und auch in den vollen Schulbussen entspannen und folglich das Infektionsrisiko dort drastisch reduzieren. Diese zwei Wochen würden faktisch nur fünk zusätzliche Homeschoolingtage mit sich bringen. Diese seien aber für alle Schulen berechenbar, anders als durch - nicht vorhersehbare, zunehmende Quarantänemaßnahmen - veranlasste Wechsel in Szenario B an einzelnen betroffenen Schulen. "Mir ist selbstverständlich bewusst, was wir den berufstätigen Eltern sowie Schülerinnen und Schüler erneut abverlangen und bitte Sie alle um Ihr Verständnis. Ziel aller unserer Infektionsschutzmaßnahmen ist es, die hohe Inzidenz in Salzgitter kurzfristig und nachhaltig unter 100 zurückzuführen", so Klingebiel.

Deshalb empfiehlt der OB nach intensiver Beratung in seinem Corona-Krisenstab auch allen Alten- und Pflegeheimen, an der von der Stadt Salzgitter angebotenen Vorsorgeschutzmaßnahme „Reihen-Pool-Testung ihrer Belegschaft“ freiwillig teilzunehmen. Klingebiel: „Ich bitte die wenigen Alten- und Pflegeheime, die bislang von dem Angebot keinen Gebrauch machen: Machen Sie im Interesse Ihrer Belegschaft und Ihrer Bewohnerinnen und Bewohner mit!“


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