Die Nonne und der Vergewaltiger - Oper über Todesstrafe feiert Premiere

Der Zweiakter, der auf dem gleichnamigen Buch der Aktivistin Schwester Helen Prejean basiert, wird im Staatstheater Braunschweig gezeigt.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Am Samstag findet um 19 Uhr die Premiere der Oper "Dead Man Walking" statt, wie aus der Internetseite des Staatstheaters zu entnehmen ist. Im Zweiakter von Jake Heggie, der auf dem gleichnamigen Buch der US-amerikanischen Ordensschwester und Aktivistin Schwester Helen Prejean basiert, geht es um den verurteilten Vergewaltiger Jospeh De Rocher, der im Todestrakt auf seine Hinrichtung wartet und eine Briefkorrespondenz mit der Nonnen unterhält. Doch kurz bevor das Urteilt vollstreckt werden soll, bittet er um ein Treffen mit ihr, was bei der Nonne eine Glaubenskrise auslöst.



Der Titel bezieht sich auf den Spruch, den Gefängnisinsassen rufen, wenn jemand zu seiner Hinrichtung gehen muss. Das Stück behandelt Themen wie Schuld und Vergebung, Moral und fehlerhafte Menschlichkeit. Eine filmische Umsetzung des literarischen Stoffes gab es bereits 1995. Im oscarprämierten Streifen spielen Sean Penn und Susan Sarandon die Hauptrollen. Die Oper, in der Florentine Klepper Regie führt, wird in Englisch vorgetragen und hat deutsche Übertitel.

In den Vereinigten Staaten existiert noch die Todesstrafe, wird jedoch nicht in allen Bundesstaaten angewandt. Ferner existiert sie in Ländern wie der Volksrepublik China, Japan, Indien oder Saudi-Arabien. In Europa ist sie nur noch in Weißrussland (Belarus) und in Russland zu finden, wo es allerdings einen Hinrichtungsstopp gibt. In Deutschland wurde die Todesstrafe 1949 durch das Grundgesetz abgeschafft und in der DDR erst 1987. Stasi-Hauptmann Werner Teske wurde 1981 dort als letzter hingerichtet. Ganz verschwand sie aus unserer Heimat jedoch erst im Jahre 2018, als das Land Hessen sie aus seiner Verfassung strich. Sie wurde vorher nie angewendet und es hätte sowieso gegolten: "Bundesrecht bricht Landesrecht".


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