Diskussion um Radfahrer in Einbahnstraßen: Das sagt der ADFC

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Was Fahrradfahrer alles dürfen erhitzt die Gemüter. Symbolfoto: Alexander Panknin
Was Fahrradfahrer alles dürfen erhitzt die Gemüter. Symbolfoto: Alexander Panknin | Foto: Alexander Panknin

Wolfenbüttel. Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt möchte einige für Fahrradfahrer in beide Richtungen frei gegebene Einbahnstraßen auf ihre Sicherheit überprüfen lassen. Von den anderen Fraktionen gab es teilweise Zuspruch, teilweise Ablehnung. Nun meldet sich der ADFC zu Wort.


"Seitens des ADFC wundern wir uns über die derzeitige Diskussion zu den für den Radverkehr geöffneten Einbahnstraßen in Wolfenbüttel", schreibt Thilo Neumann vom ADFC Wolfenbüttel. "Während es vor über zehn Jahren, als die ersten Einbahnstraßen zögerlich geöffnet wurden, teilweise zu Konfliktsituationen kam, stellt der Begegnungsverkehr heute kaum noch ein Problem dar", so Neumanns Einschätzung.

Das liege im Wesentlichen daran, dass in Wolfenbüttel mittlerweile gut 80 Prozent aller Einbahnstraßen in Gegenrichtung geöffnet seien. Wolfenbüttels Autofahrer wüssten heute, dass ihnen in fast jeder Einbahnstraße Radfahrer entgegenkommen können. "In der Regel rechnen beide Verkehrsteilnehmer mit Gegenverkehr, arrangieren sich miteinander, nehmen Rücksicht aufeinander und alles verläuft reibungslos", betont der ADFC. Genau das sage auch die Verkehrsunfallstatistik der Polizei aus. Hier würden Probleme herbeigeredet, die gar nicht existierten.

Vielmehr sei es so, dass im Stadtbereich das Geschwindigkeitsniveau des Kfz-Verkehrs in den für den Radverkehr in Gegenrichtung freigegebenen Straßen gesunken sei, was deutlich zur Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer führe und für weniger Straßenlärm für die Bewohner der Innenstadt sorge. Die Öffnung von Einbahnstraßen sei ein bundesweit bewährtes Mittel der Radverkehrsförderung. Sie schaffe kürzere Wege für den Radverkehr und bewirke einen höheren Radverkehrsanteil - die Städte steigerten ihre Aufenthalts- und Lebensqualität. Die Stadt Wolfenbüttel sei vor Kurzem auch gerade dafür vom Land Niedersachsen als Fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet worden.

Debatten werden vermischt


"Die Vermischung der Debatte mit dem angeblichen Fehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer ist absolut nicht zuträglich. Statt Fronten zwischen einzelnen Verkehrsträgern aufzubauen, sollte für die gegenseitige Rücksichtnahme und das Verständnis füreinander geworben werden", so Thilo Neumann abschließend.

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