Disziplinlose Fahrer: Muss die Willy-Brandt-Straße gesperrt werden?

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Neben dem Tempo-Limit auf 10 km/h gilt ein Fahrverbot für den Schwerlastverkehr. Foto: Alexander Dontscheff
Neben dem Tempo-Limit auf 10 km/h gilt ein Fahrverbot für den Schwerlastverkehr. Foto: Alexander Dontscheff

Salzgitter-Lebenstedt. In der Willy-Brandt-Straße führt die Avacon Netz GmbH derzeit Arbeiten an einer Gasleitung durch. Dafür gibt es in Fahrtrichtung Innenstadt einige Beschränkungen. Wie Avacon nun in einer Pressemitteilung berichtet, würden die Beschränkungen von vielen Verkehrsteilnehmern nicht eingehalten. Die Arbeiten und Arbeiter würden so gefährdet. Daher ist sogar eine Komplettsperrung möglich.


Durch die weitreichenden Tiefbaumaßnahmen musste eine der zwei von der Kreuzung Kattowitzer Straße in Richtung Konrad-Adenauer-Straße führenden Fahrspuren kurz vor Höhe Bundesamt für Strahlenschutz gesperrt werden. Zur Sicherstellung des gefahrlosen Arbeitens an und in der Baugrube und aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Spurweite wurde im Bereich der Baustelle eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 10 km/h veranlasst. Ebenfalls erfolgte ein Durchfahrtsverbot für Bus- und Schwerlastverkehr sowie Pkw mit Anhänger.

Während der Arbeiten wurden jedoch trotz der ausgewiesenen Durchfahrtsverbote und Geschwindigkeitsreduzierungen sowohl ein steter Schwerlastverkehr von Bus und LKW als auch häufige Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt, so Avacon. Dieses wiederholte Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer gefährde die Sicherheit der dort eingesetzten Mitarbeiter wie auch die verzögerungsfreie Reparatur. "Sollte sich die Disziplin der Verkehrsteilnehmer nicht kurzfristig verbessern und die ausgewiesenen Beschilderung ab sofort eingehalten werden, ist eine vollständige Sperrung der Willy-Brandt-Straße stadteinwärts vermutlich kaum zu vermeiden", mahnt das Energie-Unternehmen.

Vorgehen ist mit Stadt und Polizei abgesprochen


Dies bestätigt auch die Stadt Salzgitter auf Anfrage. "Die Untere Verkehrsbehörde und die Polizei sind in der vergangenen Woche vor Ort gewesen, haben die Verstöße gegen die angeordneten Maßnahmen wahrgenommen und deshalb diese mögliche Vorgehensweise vorbesprochen", erklärt Christine Flechner aus der Pressestelle der Stadt. Daher sei die mögliche Konsequenz einer Vollsperrung in Fahrtrichtung Innenstadt abgestimmt. Bei einem weiteren späteren Vor-Ort-Termin sei von den dort beschäftigten Arbeitskräften aber bestätigt worden, dass die getroffenen Regelungen in der Zwischenzeit eingehalten wurden. "Im Vordergrund steht die Sicherheit der auf der Baustelle eingesetzten Arbeitskräfte. Präsenz von Sicherheitskräften vor Ort würde sicher zur Einhaltung der getroffenen Regelungen beitragen, ist aber personell nicht dauerhaft zu leisten", so Christine Flechner.

Erdgasleitung war beschädigt


Die Baumaßnahme der Avacon sei zwingend nötig, weil bei einer routinemäßigen Gasnetzüberprüfung in der Willy-Brandt-Straße eine Leckage an der dort verlegten Erdgasleitung im Fahrbahnbereich festgestellt wurde, heißt es in der Avacon-Pressemitteilung. Auf Grund dieser Feststellung mussten umfangreiche Reparaturmaßnahmen eingeleitet werden. Dies bedinge die Freilegung der Leitung und den streckenweisen Austausch des Rohrkörpers.


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