Ein Großteil der Verwaltung zieht in den BraWo-Park

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Der schlechte Zustand des Rathaus-Neubaus ist einer der Gründe für die Anmietung eines noch zu bauenden Bürogebäudes im BraWo-Park. Archivfoto: regionalHeute.de
Der schlechte Zustand des Rathaus-Neubaus ist einer der Gründe für die Anmietung eines noch zu bauenden Bürogebäudes im BraWo-Park. Archivfoto: regionalHeute.de | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Bei sieben Gegenstimmen sprach sich der Rat der Stadt Braunschweig am Dienstag für die Unterzeichnung eines Vertrages über die Anmietung von Flächen im BraWo-Park aus. In den noch zu bauenden Bürokomplex sollen große Teile der Verwaltung einziehen.


Diese Maßnahme wird zum einen deswegen angestrebt, um den seit langer Zeit sanierungsbedürftigen, sogenannten Rathaus-Neubau am Bohlweg grundlegend zu erneuern. Zum anderen will man die derzeit auf über 40 Standorte verteilte Verwaltung zentralisieren.

Kritik gab es von Ratsherr Udo Sommerfeld (Die Linke). "Seit elf Jahren ist bekannt, dass die Bedingungen im Rathaus-Neubau unhaltbar sind. Es ist nichts geschehen. Und jetzt sollen wir überstürzt diese Entscheidung treffen", so Sommerfeld, der eine Zurückstellung der Vorlage beantragte, dafür aber keine Mehrheit fand. Unter anderem kritisierte der Fraktionsvorsitzende der Linken die Laufzeit des Vertrags von 30 Jahren und dass die Kosten für den Umzug völlig unklar seien. Sommerfeld warb dafür, auf dem Harz-und-Heide-Gelände ein eigenes Gebäude zu bauen.

"Den Investor bei Laune halten"


Peter Rosenbaum (BIBS)erinnerte daran, dass im Rathaus-Neubau Anfang des Jahrtausends bereits einiges saniert wurde, etwa die Fahrstühle und der Brandschutz. Wenn man gewollt hätte, hätte man dies auch fortsetzen können. Und auch jetzt noch könne er es sich vorstellen, die Sanierung Stock für Stock durchzuführen. Die jetzt vorgeschlagene Lösung diene vor allem dazu, den Investor bei Laune zu halten.

Auch Dr. Elke Flake, die mit ihrer Fraktion (Bündnis 90/Die Grünen) zustimmte, sah es kritisch, dass man mit dem Vertrag 30 Jahre lang "die Rendite für einen Investor zahle". Trotzdem sei dies die einzige, kurzfristige Lösung. Auch hier werde es wohl erst 2023 zu einem Umzug kommen. Ein eigener Bau würde aber deutlich länger dauern. Lob gab es für den Standort am Bahnhof, der ideal für Pendler sei.

"Es gibt kaum Alternativen"


Auch Dr. Sebastian Vollbrecht (CDU) betonte, dass man es selber nicht in der Zeit hinbekäme. "Bestimmte Dinge passieren, wenn sich Möglichkeiten ergeben", so der Ratsherr. Frank Flake (SPD) ergänzte: "Wir brauchen das Business-Center 3 nicht nur, um den Rathaus-Neubau leer ziehen zu können, sondern auch um die Verwaltung zu zentralisieren." Über 40 Standorte derzeit seien infrastrukturell aufwändig zu unterhalten. Alternativen gebe es kaum, da zu wenig zusammenhängende freie Büroflächen zur Verfügung stünden.

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