Ein Museumsbesuch half, dem Großvater näher zu kommen


Faksimile  der Abdankungsurkunde und Porträt Richard Schwedhelms. Fotos: Schlossmuseum/Diana Polack-Chwalczyk
Faksimile der Abdankungsurkunde und Porträt Richard Schwedhelms. Fotos: Schlossmuseum/Diana Polack-Chwalczyk | Foto: privat

Braunschweig. Museen inspirieren Menschen: Ein Besucher des Schlossmuseums entdeckte kürzlich ein Faksimile der Abdankungsurkunde Herzogs Ernst August im Nachlass seines Großvaters. Impuls war die Sonderausstellung „Revolution. Abdankung. Schloss." Das teilt die Stiftung Residenzschloss Braunschweig mit.


Ein Zeitungsartikel mit einer Abbildung der originalen Abdankungsurkunde des Herzogs Ernst August von Braunschweig und Lüneburg von 1918 führte Harald Schwedhelm ins Schlossmuseum Braunschweig: „Das in der Zeitung abgebildete Dokument ähnelte stark einem Blatt aus dem Nachlass meines Großvaters Richard“, schildert der aus Braunschweig stammende 61-jährige. Um das geerbte Dokument mit dem Original vergleichen zu können, besuchte Harald Schwedhelm gemeinsam mit seiner Frau Susanne die Sonderausstellung „Revolution. Abdankung. Schloss.“.Dort wird neben der originalen Abdankungsurkunde auch ein Faksimile präsentiert.

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Harald Schwedhelm mit einem Faksimile der Abdankungsurkunde Herzog Ernst Augusts von Braunschweig und Lüneburg aus dem Nachlass seines Vaters Richard Schwedhelm neben dem Original in der Sonderausstellung „Revolution. Abdankung. Schloss“. Foto: privat


Persönliche Geschichten mit historischen Ereignissen verknüpfen


Museumleiterin Dr. Ulrike Sbresny zeigt sich über diese Begegnung erfreut: „Es ist ein Glücksfall, wenn wir durch unsere Ausstellungen dazu beitragen können, persönliche Geschichten mit historischen Ereignissen zu verknüpfen. Das Schriftstück ist ein Beweis dafür, dass das Interesse an den Faksimiles der Abdankungsurkunde in Braunschweigs durchaus gegeben war.“

Wie das Faksimile in den Besitz seines Großvaters Richard Schwedhelm (1891- 1972) geraten sei, kann Harald Schwedhelm nur mutmaßen: Sein Großvater, so berichtet er, sei der Monarchie gegenüber skeptisch eingestellt gewesen. Auf seinem Lehrvertrag habe er beispielsweise seine eigenen finanziellen Mittel mit denen des Kaisers verglichen. Diese Haltung könnte ein Grund für den Kauf der Reproduktion gewesen sein. „Der Ausstellungsbesuch und das Gespräch mit der Leiterin des Museums haben mir zusätzliche Informationen über die Zeit der Abdankung des Herzogs und die Bedeutsamkeit dieses Schriftstückes gebracht. Damit bin ich meinem Großvater ein Stück näher gekommen.“


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