Eltern entsetzt und wütend: Schulsozialarbeiterstelle gestrichen

Die Eltern wenden sich nun mit einem Schreiben an das Kultusministerium.

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Archivbild | Foto: Anke Donner

Schöppenstedt. Mit einem offenen Brief an das Kultusministerium machen Eltern von Schülern der IGS Schöppenstedt nun ihrem Unmut Luft. Wie der Schulelternrat berichtet, sei vom Regionalen Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) in den Sommerferien die Stelle der Schulsozialpädagogin an der Schule gestrichen worden. Schon wieder sei ohne vorherige Ankündigung oder Absprache eine Entscheidung zum Nachteil der Kinder getroffen worden. "Wir Eltern der IGS Schöppenstedt sind entsetzt und wütend", macht der Schulelternrat deutlich.


In der Vergangenheit gab es zahlreiche Diskussionen über die Gesamtschule in Schöppenstedt. Die Streichung der Schulsozialarbeiterstelle sei nun ein weiterer von vielen „Stolpersteinen“, die der IGS Schöppenstedt in den letzten Jahren vor die Füße geworfen sei und sei für die Eltern absolut unverständlich und auch nicht akzeptabel, klagt der Schulelternrat. "Unsere Schule braucht Kontinuität, Ruhe und Unterstützung, damit das engagierte Lehrerkollegium weiterhin gute Arbeit leisten und unsere Kinder bestmöglich fördern kann. Stattdessen sieht sie sich zum wiederholten Male mit Problemfeldern konfrontiert, die von außen an sie herangetragen werden. Mit unserem offenen Brief an die Entscheidungsträger möchten wir das Augenmerk der Öffentlichkeit auf diese unsäglichen Vorgangsweisen richten. So kann und darf Arbeit in Schulen nicht erschwert werden", heißt es aus dem Schulelternrat, der nun das Regionale Landesamt für Schule und Bildung und das Niedersächsische Kultusministerium in ihrem Schreiben dazu auffordert, die getroffenen Entscheidungen umgehend rückgängig zu machen und der Schule sofort wieder eine volle, unbefristete Stelle für Schulsozialarbeit zur Verfügung zu stellen.


Der offener Brief des Schulelternrats der IGS Schöppenstedt in voller Länge:


Sehr geehrter Herr Turan, sehr geehrter Dr. Braun,
sehr geehrte Damen und Herren des RLBS und des Kultusministeriums, mit großer Verzweiflung und Irritation hat der Schulelternrat der IGS Schöppenstedt zur Kenntnis genommen, dass das Regionale Landesamt für Schule und Bildung (RLSB) plötzlich in den Sommerferien die Schulsozialpädagogin unserer Schule mit voller Stundenzahl abgeordnet hat, sodass die IGS Schöppenstedt, die sich immer noch im Aufbau befindet, derzeit vollkommen ohne eine entsprechende Fachkraft auskommen muss.

Diese Entscheidung ist für uns als Eltern absolut unverständlich und auch nicht akzeptabel. Erst kurz vor den Sommerferien (mit Ihrem Schreiben vom 13. Juli), waren wir darüber informiert worden, dass von den ursprünglich 1,5 Stellen für Schulsozialarbeit am Standort Schöppenstedt die halbe Stelle nach Wolfenbüttel verlagert wurde, obwohl der Bedarf in Schöppenstedt unverändert sehr groß ist. Die Verlagerung wurde mit der geringen Schülerzahl begründet.

Wieso nun das Landesamt auch die letzte verbliebene Stelle kurzfristig und ohne Einvernehmen mit der Schulleitung abgezogen hat, erschließt sich uns absolut nicht. Ebenso unverständlich ist für uns, dass der Schule nun ersatzweise nur eine befristete Stelle zur Neubesetzung zur Verfügung gestellt werden soll, was naturgemäß den Kreis der Interessenten stark einschränkt und somit kaum zeitnah mit einer Besetzung gerechnet werden kann.

Es kann nicht angehen, dass unserer Schule immer wieder neue „Steine in den Weg gerollt“ werden. Das werden wir als Elternvertreter/innen diesmal auf keinen Fall hinnehmen. Hier werden von „weit weg“ Entscheidungen getroffen, die die örtlichen Begebenheiten nicht im geringsten kennen und einschätzen können. Die Folgen dieser Entscheidung sind zum Nachteil unserer Kinder, der Familien vor Ort und nicht zuletzt für das Lehrerkollegium, das nun wieder viele Aufgabenfelder übernehmen muss, die Ressourcen von ihrer eigentlichen Aufgabe der Wissensvermittlung abziehen. Wie ganz richtig auf der Seite des Niedersächsischen Kultusministeriums zu lesen ist, sind Schulen „auf multiprofessionelle Kompetenzen angewiesen, um den Herausforderungen des schulischen Alltags gerecht zu werden.“ Nur weil unsere Kinder auf eine kleinere Schule gehen, darf es nicht bedeuten, dass ihnen diese Unterstützung nicht gewährt wird.

Der Schulelternrat der IGS Schöppenstedt fordert vom RLSB und vom Niedersächsischen Kultusministerium, dass die getroffenen Entscheidungen umgehend rückgängig gemacht und der Schule sofort wieder eine volle, unbefristete Stelle für Schulsozialarbeit zur Verfügung gestellt wird, damit unsere Kinder keine Nachteile haben und die IGS Schöppenstedt weiterhin so gute und professionelle Arbeit machen kann wie bisher!


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