Endlich ein WC für den Bahnhof - Das plant die Stadt jetzt

Zwei Standorte sind im Gespräch. Die Variante an der Unterführung würde einen größeren Umbau mit sich bringen.

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Der Bahnhof in Goslar. (Archivbild)
Der Bahnhof in Goslar. (Archivbild) | Foto: Marvin König

Goslar. Der Rat der Stadt Goslar hat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag 200.000 Euro für die Schaffung einer öffentlichen Toilette im Umfeld des Bahnhofsvorplatzes freigegeben. Gefördert werden soll die Maßnahme aus den Mitteln des Förderprogramms "Perspektive Innenstadt". In einer Ratsvorlage aus dem Betriebsausschuss des Goslarer Gebäudemanagements finden sich darüber hinaus nähere Informationen zu den möglichen Standorten für ein öffentliches WC.


Um die Situation für alle Reisenden und Einheimischen zu verbessern, ist der Neubau einer öffentlichen Toilettenanlage geplant. Zurzeit laufen Voruntersuchungen für einen WC-Neubau im Bereich der Unterführung am Bahnhof. Parallel dazu gibt es Überlegungen zu alternativ möglichen Standorten im Bereich des Bahnhofsumfeldes. Anders als bei vielen anderen Punkten auf der neun Projekte umfassenden Liste für das Förderprogramm nennt die Stadt für die Umsetzung jedoch keinen Zeithorizont.


Aus einer Präsentation aus dem Ausschuss des Goslarer Gebäudemanagements (GGM) gehen Antworten zu den möglichen Standorten der geplanten WC-Anlage hervor. Die erste Option sei eine "temporäre Lösung" und sieht einen Toilettencontainer an der Einfahrt zum Bahnhofsparkplatz von der Klubgartenstraße vor. Diese Lösung könnte in vier bis zwölf Wochen umgesetzt werden. Eine Anbindung an Ver- und Entsorgungsleitungen in der Klubgartenstraße wäre möglich. Die zweite, dauerhafte Option, die in der Präsentation genannt wird, beschäftigt sich mit dem Bereich der ehemaligen Taxizentrale in der Unterführung in Richtung Odeon. Dabei sollen die Toiletten aber nicht etwa nur über die Treppen oder die Rampe erreichbar sein, der gesamte Bereich soll auf das Niveau der Fahrbahn angehoben werden. Entsprechend dieser Lösung sollen auch die Ver- und Entsorgungsleitungen der ehemaligen Taxizentrale genutzt werden können. Ein barrierefreier Zugang sei in beiden Varianten möglich. Eine Umsetzung der zweiten Variante dauere nach Angaben des GGM "mindestens zwölf Wochen".

Der gesamte rot eingezeichnete Bereich der Unterführung soll auf das Niveau der Fahrbahn angehoben werden.
Der gesamte rot eingezeichnete Bereich der Unterführung soll auf das Niveau der Fahrbahn angehoben werden. Foto: Stadt Goslar / GGM



Gespräche mit der Bahn gescheitert?


Seit Dezember 2020, also seit nunmehr einem Jahr, hat die Stadt immer wieder betont, in der Toilettenfrage eine Lösung mit der Bahn herbeiführen zu wollen. Mit der Beantragung einer Förderung für den Bau einer festen Toilettenanlage außerhalb des Bahnhofsgebäudes macht die Politik jetzt Nägel mit Köpfen - ein Scheitern der Gespräche mit der Bahn weist Stadtsprecherin Vanessa Nöhr dennoch zurück: "Die Stadt befindet sich nach wie vor im Gespräch mit der Bahn. Die Ratspolitik hat allerdings beschlossen, die Toilettenfrage nicht vom „Wohlwollen“ der Bahn abhängig zu machen und entsprechende Anträge eingebracht."

Zurzeit könne von der Öffentlichkeit noch die Toilettenanlage der im Bahnhofsgebäude befindlichen Gaststätte genutzt werden, die Situation sei allerdings sowohl für die Nutzenden als auch für die Betreibenden unbefriedigend. Gründe dafür seien laut der Stadt unter anderem die fehlende Barrierefreiheit und die nur zu den Geschäftszeiten der Gaststätte mögliche Nutzung der Toilettenanlage.

Das ist "Perspektive Innenstadt"


Niedersachsen unterstützt die Städte und Gemeinden bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in den Innenstädten. Das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ umfasst 117 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und soll Kommunen dabei unterstützen, ihre Innenstädte zukunftssicher aufzustellen. Dabei gehe es laut dem niedersächsischen Ministerium für Europaangelegenheiten auch um den Einzelhandel, aber noch viel mehr: Beispielsweise sollen neue Nutzungen und Aufenthaltsqualitäten ermöglicht und Digitalisierung und Klimaschutz vorangebracht werden. Mit nach Einwohnerzahl gestaffelten Budgets zwischen 345.000 und 1,8 Millionen Euro werden die Kommunen nun befähigt, kurzfristig neue Projekte und Konzepte für ihre Innenstädte umzusetzen. Die Projekte müssen bis März 2023 abgeschlossen sein.


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