Bahnhofstoiletten in Goslar: Linke hält Lösung mit der Bahn für unwahrscheinlich

Bis endlich eine Lösung herbeigeführt wurde, plädiert der Linken-Ratsherr Michael Ohse für die Wiederaufstellung eines Toilettenwagens.

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Der Bahnhofsvorplatz wird umgebaut und modernisiert. Toiletten sind jedoch noch immer nicht eingeplant.
Der Bahnhofsvorplatz wird umgebaut und modernisiert. Toiletten sind jedoch noch immer nicht eingeplant. | Foto: Axel Otto

Goslar. Auf dem Bahnhofsvorplatz in Goslar rollen die Bagger. Was jedoch auch zumindest mittelfristig immer noch fehlen wird, sind öffentliche Toiletten. Diese waren bereits in der Planung nicht vorgesehen, trotz eines positiv beschlossenen Eilantrages der Linken im Rat der Stadt Goslar im März 2020. Die Stadt steht in Gesprächen mit der Bahn als Eigentümer des Gebäudes zur Einrichtung von Toiletten. Ein Ergebnis steht jedoch noch immer aus. Linken-Ratsherr Michael Ohse glaubt nicht mehr an eine Lösung mit der Bahn.


"Hoch peinlich für eine Touristenstadt", bezeichnete Michael Ohse von der Ratsfraktion der Linken im Mai 2020 die Tatsache, dass Goslars Bahnhof seit 1999 über keine Toilette mehr verfügt. Der Rat stimmte dieser Auffassung später mit großer Mehrheit zu. Im Dezember 2021 wurde ein weiterer Antrag der Linken auf die Bereitstellung von 200.000 Euro für die Schaffung öffentlicher Toiletten auf dem Bahnhofvorplatz im Ausschuss für zentrale Dienste und Finanzen jedoch abgelehnt. Ebenfalls im Dezember wurde ein Toilettenwagen auf der Fläche zwischen dem ZOB und dem Taxistand aufgebaut. Eine "kurzfristige Lösung", wie die Stadt Goslar in einer Pressemitteilung betonte. Um die Zeit zu überbrücken, in der die Bahnhofsgastronomie coronabedingt geschlossen blieb. Der Wagen verschwand im Mai 2021 wieder. Die Stadt zahlte 800 Euro Miete im Monat für den Toilettenwagen. Hinzu kommen die Nebenkosten für die Reinigung und die Versorgung mit Wasser und Strom in Höhe von rund 4.000 Euro.

Bereits im Dezember erklärte die Stadt Goslar ihre weiteren Pläne: "In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn soll innerhalb des Bahnhofgebäudes eine nachhaltige neue feste Toilettensituation geschaffen werden, wobei die Stadt Goslar anstrebt, die Flächen vollausgestattet anmieten zu können." Im Mai wiederholte die Stadt Goslar ihr Bestreben in einer weiteren Pressemitteilung. Seitdem geschah nichts mehr. Auf Anfrage von regionalHeute.de nach dem aktuellen Stand der Gespräche erklärt Stadtsprecherin Joana Fricke erneut, dass man sich in Gesprächen mit der DB befinde. Die Gespräche sollen im Folgenden "intensiviert" und "weiter forciert" werden. Fricke erklärt: "Es werden derzeitig verschiedene Alternativansätze und -standorte abgewogen und geprüft. Es ist noch nicht abschließend bewertet und entschieden, ob die WC-Anlage im Bahnhofsgebäude selbst verortet werden soll oder frei stehend auf oder nahe dem Bahnhofsvorplatz. In jedem Fall wird ein barrierefreier, behindertengerechter Zugang angestrebt."

Es wird nichts mit der Bahn



Michael Ohse (Die Linke).
Michael Ohse (Die Linke). Foto: Thomas Stödter



"Es ist unserer Fraktion klar, dass es höchstwahrscheinlich mit der Bahn nichts werden wird – wenn nicht doch eine positive Überraschung kommt."

- Michael Ohse, Ratsherr Fraktion "Die Linke"



Michael Ohse, der sich mit seiner Ratsfraktion der Linken im vergangenen Jahr für eine dauerhafte Lösung eingesetzt hat, glaubt nicht mehr an eine Lösung mit der DB: "Es ist unserer Fraktion klar, dass es höchstwahrscheinlich mit der Bahn nichts werden wird – wenn nicht doch eine positive Überraschung kommt." Er erklärt jedoch, dass bei der Planung und Durchführung der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes die nötige Infrastruktur geschaffen werde, um eine öffentliche Toilette aufzubauen. "Bis dahin sollte unseres Erachtens dringend geprüft werden, den Toilettenwagen als Zwischenlösung wieder aufzustellen, da der Celtic Inn erst um 10 Uhr öffnet und die Bedürfnisse sich nicht an solche Öffnungszeiten halten", so der Linken-Ratsherr Ohse abschließend.


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