Eröffnung des neuen Herzkatheterlabors


Der Einsatz von modernster Technik im neuen Herzkatheterlabor sorgt für präzise Eingriffe und verbesserte Patientensicherheit. Foto: Peter Sierigk/Klinikum Braunschweig
Der Einsatz von modernster Technik im neuen Herzkatheterlabor sorgt für präzise Eingriffe und verbesserte Patientensicherheit. Foto: Peter Sierigk/Klinikum Braunschweig | Foto: PETER SIERIGK/Klinikum BS

Braunschweig. 4000 Patienten seien bisher jährlich am Klinikum Braunschweig in den Herzkatheterlaboren untersucht und behandelt worden. Durch die Eröffnung eines neuen Messplatzes werde die Patientenzahl nochmals steigen und Patienten könnten sich auf verkürzte Wartezeiten freuen. Davon berichtet das Klinikum Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Bisher existieren drei Herzkatheterlabore am Standort Salzdahlumer Straße. In der neuen Einheit sollen vor allem elektrophysiologische Untersuchungen, welche Aufschluss über Herzrhythmusstörungen geben, und Katheterablationen, bei denen Arrhythmien verödet werden, stattfinden. Eine dieser Herzrhythmusstörungen ist das Vorhofflimmern, das mit bundesweit 1,8 Millionen Betroffenen besonders verbreitet sei. "Patienten, die bisher lange auf einen Termin warten mussten, können jetzt anstatt an drei nun an fünf Tagen pro Woche behandelt werden. Durch das zusätzliche modern ausgestattete Herzkatheterlabor haben wir unsere Kapazitäten in diesem Bereich erweitert. Damit bieten wir den Patienten der Region einen zusätzlichen Service“, sagte Dr. Thomas Bartkiewicz, Ärztlicher Direktor des Klinikums.

Gezielte Behandlung von mehr Patienten


Die Elektrophysiologie ist ein spezieller Bereich der Herzmedizin (Kardiologie), der sich mit den elektrischen Erregungsabläufen des Herzens beschäftige. "Im neuen Herzkatheterlabor werden nicht nur Herzrhythmusstörungen untersucht, sondern auch behandelt, und zwar durch eine gezielte Hitze- oder Kälte-Verödung des für die Arrhythmie verantwortlichen Herzgewebes. Um möglichst exakt vorzugehen, findet eine permanente Kontrolle über zwei Röntgenebenen statt. Zusätzlich kann durch das neu erworbene CARTOUNIVU®-Modul das Röntgenbild mit einem dreidimensionalen Bild der Herzerregung überlagert werden, wodurch eine noch präzisere Analyse von Herzrhythmusstörungen mit noch weniger Röntgenstrahlung möglich wird. Innovative Headsets erlauben zudem eine störungsfreie Sprechverbindung zwischen medizinischem Personal im Herzkatheterlabor und im Schaltraum. Auch das ist ein Fortschritt, im Sinne der Patienten, aber auch für die beteiligten Pflegekräfte und Ärzte“, erklärte Prof. Dr. Matthias Antz, Leitender Abteilungsarzt für Elektrophysiologie und Rhythmologie.

Fortschritt im Sinne der Patienten, Pflegekräfte und Ärzte


Im neuen Herzkatheterlabor werden neben den Elektrophysiologen auch die Kardiologen arbeiten. "In der Klinik für Kardiologie werden alle Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems behandelt. Für ihre schonende Behandlung stehen uns alle modernen medizinisch-technischen Verfahren zur Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Das hochmoderne Herzkatheterlabor wurde so eingerichtet, dass auch hier alle minimal-invasiven Eingriffe an den Herzkranzgefäßen möglich sind. Schon in unseren bisher aktiven Herzkatheterlaboren wird die Strahlenbelastung von Patienten und Mitarbeitern durch moderne Technologie sehr gering gehalten. Durch Nutzung der aktuellsten Geräte-Generation konnte im neuen Labor eine weitere Minimierung der Strahlenbelastung erreicht werden“, erklärte Prof. Dr. Matthias P. Heintzen, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Angiologie.

Auf etwa 250 Quadratmetern oberhalb der Notaufnahme sei für das neue Labor ein Bereich entkernt worden. Dort, wo sich der neue Messplatz mit modernster Röntgentechnologie befinde, habe eine Schwerlastdecke eingezogen werden müssen. Grund: Die daran befestigten Schienen seien aus massivem Stahl, sie halten das 500 Kilogramm schwere Deckenstativ. Anspruchsvolle Lüftungstechnologie bewirke, dass die Luft sehr rein sei, beinahe wie in einem Operationssaal. "Das sind hohe Anforderungen, die ohne spezielle Filter und Technik nicht zu realisieren sind“, erläuterte Teilprojektleiter Ralf Kampf.


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