Erste Geflüchtete an der Stadthalle angekommen

Im Bereich des Congress-Saals und der Konferenz-Räume sollen bis zu etwa 200 Personen untergebracht werden können. Die Stadt stellte heute die Abläufe für die eintreffenden Menschen vor.

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Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum (li.) und Feuerwehrdezernent Christian Geiger im Congress-Saal, in dem 120 Betten aufgestellt sind.
Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum (li.) und Feuerwehrdezernent Christian Geiger im Congress-Saal, in dem 120 Betten aufgestellt sind. | Foto: Alexander Dontscheff

Braunschweig. Am heutigen Mittwochnachmittag, gegen 16:30 Uhr, trafen die ersten geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer an der Stadthalle ein. Diese war im Schnellverfahren für die kurzfristige Unterbringung von Kriegsvertriebenen hergerichtet worden. Vertreter der Verwaltung und der Feuerwehr hatten die Notunterkunft zuvor in einem Rundgang der Presse vorgestellt.



Wie berichtet, sollen im Bereich des Congress-Saals und der Konferenz-Räume der Stadthalle bis zu etwa 200 Menschen untergebracht werden können. Dies ist zunächst als Übergangslösung vorgesehen bis andere Immobilien gefunden sind. Man sei hier in Gesprächen, teilte Sozialdezernentin Dr. Christine Arbogast als Leiterin des Arbeitsstabes Ukrainehilfe mit. Zudem gebe es eine Wohnbörse des DRK.

Am Anfang steht der Corona-Test


Bernd Matthias Uster von der Berufsfeuerwehr Braunschweig erklärte den Ablauf. Geflüchtete, die an der Stadthalle eintreffen, müssen zunächst einen Corona-Schnelltest machen. Fällt dieser positiv aus, wird in einem an der Halle stehenden Bus des ASB ein PCR-Test gemacht. Ist auch dieser positiv, muss die Person in Quarantäne. Hierfür sei man in Gesprächen mit Hotels, die diese Personen aufnehmen würden, teilte Christine Arbogast mit. Zur Not stehe die Quarantäne-Station der LAB zur Verfügung.

Bei der Registrierung erhalten alle Personen eine Nummer, die hier von Bernd Matthias Uster präsentiert wird.
Bei der Registrierung erhalten alle Personen eine Nummer, die hier von Bernd Matthias Uster präsentiert wird. Foto: Alexander Dontscheff


Die Nummern finden sich an den Betten wieder.
Die Nummern finden sich an den Betten wieder. Foto: Alexander Dontscheff


Bei negativem Test erhält die Person ein Bändchen (in täglich wechselnden Farben) und kann sich am Eingang registrieren lassen. Nach Angabe der Personalien erhält jeder eine individuelle Registrierungsnummer. Diese ist auch am Bett im Schlafraum zu finden und berechtigt an der Teilnahme der dreimal täglich angebotenen Mahlzeiten. Die Versorgung übernimmt in den ersten Tagen der Katastrophenschutz der Feuerwehr mit den kooperierenden Hilfsdiensten. In der nächsten Woche soll dies aber von einem privaten Anbieter übernommen werden. Das Auswahlverfahren laufe.


Auffangbereich für Haustiere


Auch auf Haustiere ist man vorbereitet. Diese dürfen allerdings nicht mit in die Halle. Es werde einen extra Auffangbereich geben, in dem die Tiere von ihren Besitzern besucht werden können. Bei Kleintieren seien auch andere Lösungen denkbar. Man müsse erst einmal abwarten, was da kommt, so Bernd Matthias Uster.

Sebastian Damm von der Feuerwehr Braunschweig präsentierte eine der Bettdecken.
Sebastian Damm von der Feuerwehr Braunschweig präsentierte eine der Bettdecken. Foto: Alexander Dontscheff


Generell wisse man nicht, mit wie viel Personen man rechnen müsse. 200 bis 300 Personen seien bereits jetzt in Braunschweig, schätzt die Sozialdezernentin. Gesicherte Zahlen habe man nur über diejenigen, die Sozialleistungen beantragen. Die anderen seien nicht verpflichtet, sich irgendwo zu melden, die Stadt appelliert aber, dies doch zu tun (regionalHeute.de berichtete). Unbegleitete Minderjährige würden nicht in der Stadthalle untergebracht, stellte Dr. Arbogast klar. Für diese gebe es eine andere Lösung.


Bernd Matthias Uster und Dr. Christine Arbogast im Sanitätsraum.
Bernd Matthias Uster und Dr. Christine Arbogast im Sanitätsraum. Foto: Alexander Dontscheff


In der Stadthalle wurde auch ein Sanitätsraum eingerichtet. Neben der Versorgung möglicher Verletzter soll es hier auch Hausarztsprechstunden geben. Zudem weist man daraufhin, dass auch das Impfzentrum weiter in Betrieb ist. Auch hier könnten die Geflüchteten von Gebrauch machen. Was dagegen in der Stadthalle fehle, sei eine Möglichkeit der Reinigung persönlicher Kleidung. Man sei hier in Gesprächen mit den öffentlichen Waschsalons in der Nähe, um eine Lösung zu finden.


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