FDP: Politik zum Anfassen - Wolfenbüttelerin Luisa Alpers hospitiert Björn Försterling




Dass sie während ihrer Hospitanz quasi Historisches erlebt, hätte Luisa Alpers vorher nicht gedacht. Die 18-Jährige hat diese Woche den aus Wolfenbüttel stammendem FDP-Landtagsabgeordneten Björn Försterling in der Plenarwoche des niedersächsischen Landtags begleitet.

Gleich am zweiten Tag erlebte sie einen Hammelsprung im Parlament – der erste seit über 20 Jahren. „Zuerst hab ich das gar nicht verstanden. Erst später wurde mir bewusst, was da passiert ist“, sagt Alpers. Der Hammelsprung war quasi der Höhepunkt ihrer Woche in Hannover. Aber auch sonst hat Luisa spannende Einblicke in die Politik bekommen.

Auf die Idee zu der Hospitanz in Hannover kam die Schülerin aus Wolfenbüttel durch eine E-Mail ihres Politiklehrers. Der wollte die Jugendlichen dazu animieren, Politiker auch mal bei ihrer Arbeit zu begleiten. Da Luisa den Abgeordneten Försterling schon aus dem Kreisverband kannte, schrieb sie ihm und fragte nach, ob sie ihn ein paar Tage begleiten könnte. „Leider war ich die einzige, die das Angebot unseres Lehrers angenommen hat. Die anderen haben die Mail wahrscheinlich gar nicht gelesen“, sagt sie.

Dass so wenig Jugendliche in ihrem Alter politisch interessiert sind, ärgert die Elftklässlerin oft. „Leider kann ich mit Mitschülern nicht immer über Politik reden. Viele haben gar keine Meinung oder auch gar kein Interesse.“ Sie selbst hat innerhalb ihrer Familie immer schon viel über politische Themen diskutiert. Nach der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar und einem Projekt in der Schule schaute sie dann genauer hin. „Ich hab viel Zeitung gelesen und wollte wissen, was Rot-Grün nach dem Wahlsieg so bewegt“, sagt sie und ergänzt dann „irgendwie war ich dann aber schnell enttäuscht.“

Die Arbeit der FDP-Fraktion habe sie allerdings so überzeugt, dass sie im März auch in die Jugendorganisation eintrat – auch wenn das gerade für ihre Mutter nicht ganz so leicht zu verkraften war. „Die geht eher in die grüne politische Richtung. Eine Freundin fragte meine Mutter dann auch, wie das nur passieren konnte, dass die Tochter zu den JuLis geht“, schmunzelt Luisa. Aber der Hausfrieden hängt bei den Alpers deswegen trotzdem nicht schief. Schließlich ist ihre Mutter froh, dass sich die Tochter für Politik interessiert.

Dass die Woche im Landtag so interessant wird, hätte Luisa vorher nicht gedacht. Die Debatten im Landtag, die sie sich täglich anhörte, seien spannend gewesen, sagt sie. „Ich hätte gedacht, Björn Försterling sitzt viel mehr am Schreibtisch.“ Inzwischen kann sie sich sogar vorstellen, statt ihres Traumberufs Pilotin doch Politikerin zu werden. Demnächst organisiert sie einen Politiktag an ihrer Schule. Ihre Mitschüler wird Luisa aber wohl auch mit der Begeisterung, die sie in der Landtagswoche gewonnen hat, nicht überzeugen. „Die fragen mich wahrscheinlich nur, welche berühmten Politiker ich getroffen habe – wenn überhaupt.“

 


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