FDP rechnet mit Kultusminister ab: "Die schlechteste Unterrichtsversorgung seit 2002"

Auch auf den erneuten Schulunterricht im häuslichen Umfeld seien die Schulen nicht vorbereitet, so der regionale FDP-Landtagsabgeordnete Björn Försterling.

Der Wolfenbütteler FDP-Landtagsabgeordnete Björn Försterling.
Der Wolfenbütteler FDP-Landtagsabgeordnete Björn Försterling. | Foto: FDP

Wolfenbüttel / Hannover. Nach Auffassung des bildungspolitischen Sprechers der FDP-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Björn Försterling, stehen die Schulen in Niedersachsen mit dem Schulstart am Donnerstag vor großen Problemen. "Corona, Lehrermangel, Digitalisierung - mit diesen Herausforderungen lässt der Minister die Schulen im Stich. Klare Konzepte und Unterstützung fehlen, während die vom Minister immer wieder vorgetragene Freiheit und Flexibilität der Schulen vor Ort nur Ausdruck der eigenen Handlungsunfähigkeit sind", so der Wolfenbütteler Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung.


Er verweist auf die Vorschläge der FDP-Fraktion zum Schulstart unter Coronabedingungen. Zum Teil, wie bei Reiserückkehrern, sei der Minister diesen Vorschlägen zwar gefolgt, eine Diskussion um die Maskenpflicht im Unterricht scheue er aber immer noch. "Für uns gilt nach wie vor: Lieber Unterricht mit Maske, als komplette Schulschließungen", so Försterling.

Der Lehrermangel an den Schulen sei weiterhin ein Problem, denn die vom Kultusministerium ausgeschriebenen Stellen reichten nicht aus, um die Unterrichtsversorgung zu sichern. Försterling: "Es deutet sich die schlechteste Unterrichtsversorgung seit 2002 ab und die einzige Reaktion des Kultusministers ist es, den Schulen zu erlauben, die Schüler an einem Tag in der Woche zu Hause zu lassen. Das ist die völlige Aufgabe jeglichen bildungspolitischen Anspruchs", beurteilt Försterling die Pläne. Er ergänzt: "Der Minister stellt zwar heraus, dass die kürzere Schulwoche für den Fall gedacht ist, dass coronabedingt Lehrkräfte fehlen, aber es ist ein offenes Geheimnis, dass er damit im Kern auf die schlechte Unterrichtsversorgung reagiert."

Schulen auf Heimunterricht nicht vorbereitet


Auch auf erneuten Unterricht im häuslichen Umfeld seien die Schulen nicht vorbereitet. "Die Unterrichtsinhalte der weiterführenden Schulen hätten in den Kernfächern durchgehend digitalisiert werden müssen. Damit könnten Lehrkräfte und Schüler auf eine Plattform für digitalen Unterricht oder für das selbständige Arbeiten im häuslichen Umfeld zurückgreifen. Aber bis auf kleine Demovideos für die Einführung der Bildungscloud ist hier nicht viel passiert", fasst Försterling die letzten Wochen zusammen. Sein Fazit: "Das Ministerium hat seinen Einsatz verpasst, um zentral die Digitalisierung voranzubringen. Stattdessen werden die Schulen auch hier alleine und im Stich gelassen."


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