Feinstaubwerte in Braunschweig gesunken

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Die Werte für Feinstaub und Stickstoffdioxide sind gesunken. Wie Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte, konnten die Werte am Bohlweg und Altewiekring seit 2003 um bis zu 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft dezimiert werden – am Ziel ist man jedoch noch nicht. 

Laut Leuer sanken die Werte von Stickstoffdioxid (NO2) am Bohlweg von 2003 bis 2015 um 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (μg/m³), am Altewiekring zwischen 2008 und 2015 um 14 μg/m³. Zu Beginn der Messungen am Bohlweg im Jahre 1994 war ein Jahresmittelwert von 73 μg/m³ festgestellt worden, im Jahre 2004, vor dem Umbau des Bohlwegs, wurden noch 60 μg/m³ gemessen. Aktuell liegen die Jahresgrenzwerte der letzten drei Jahre bei 41 bis 44 μg/m³.

Der Jahresgrenzwert für NO2 liegt bei 40 μg/m³. Das Land Niedersachsen hat am 6. April 2016 im Rahmen eines Gespräches im Umweltministerium für die in Braunschweig hochbelasteten Abschnitte folgende Jahresmittelwerte für 2015 bekannt gegeben: Altewiekring (Verkehrsmessstation) 40 μg/m³; Hildesheimer Straße (kurz vor dem Rudolfplatz, 36 μg/m³, Passivsammler); Bohlweg (Höhe Rathaus Neubau, 43 μg/m³, Passivsammler).



Schadstoff-Reduzierung weiterhin nötig


Nach den gesetzlichen Vorgaben ist eine Reduzierung der Luftschadstoffbelastung weiterhin am Bohlweg und am Altewiekring notwendig. „Am Beispiel Bohlweg und Altewiekring wird allerdings auch deutlich, dass es angesichts der schon ergriffenen Maßnahmen sehr schwer ist, der hauptverursachenden Quelle, dem Straßenverkehr und hier insbesondere dem Schadstoffausstoß durch Dieselfahrzeuge, noch etwas durch kommunale Maßnahmen entgegenzusetzen“, betont der Stadtbaurat. Hier sei insbesondere der Bund gefragt, um neue Handlungsmöglichkeiten für die Kommunen zu schaffen und auf eine deutliche Emissionsminderung im Realfahrbetrieb der Dieselfahrzeuge, z. B. über Förderprogramme zur Nachrüstung und gesetzliche Regelungen hinzuwirken. Leuer: „Die Kommunen haben derzeit keine Möglichkeiten, den Hauptverursacher – Dieselfahrzeuge – direkt zu beeinflussen.“

Zu der Senkung sollen trugen unter anderem Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan, die Umgestaltung des Bohlwegs, der Ausbau des Stadtbahnsystems oder die Einrichtung der Fußgängerzone Langer Hof beigetragen haben. „Die Grenzwerte für Feinstaub, wie auch für viele andere Luftschadstoffe (Blei, Benzol, Kohlenstoffmonoxid, Ozon etc.), werden an allen Messstellen eingehalten oder sogar deutlich unterschritten“, betont Stadtbaurat Leuer. „Leider sind die Luftschadstoffkonzentrationen an NO2 noch nicht überall dauerhaft sicher unterschritten.“ Grenzwertüberschreitungen im Stadtgebiet könnten damit aktuell noch nicht ganz ausgeschlossen werden – insbesondere dort, wo ein hohes Verkehrsaufkommen und eine schlecht durchlüftete Straßensituation (Altewiekring, Hildesheimer Straße und Bohlweg) aufeinander treffen. Auch die Meteorologie, insbesondere der Luftaustausch, spiele eine große Rolle.


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