Försterling: Bildungsstandards dürfen trotz Personalmangels nicht sinken


Der Wolfenbütteler Landtagsabgeordnete Björn Försterling (FDP). Foto: Privat
Der Wolfenbütteler Landtagsabgeordnete Björn Försterling (FDP). Foto: Privat | Foto: Nigel Treblin



Wolfenbüttel. Unbürokratische Lösungen fordert der Wolfenbütteler Landtagsabgeordnete Björn Försterling (FDP) für die Beschulung von Flüchtlingskindern. Er kritisiert die Äußerung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière, dass angesichts der vielen schulpflichtigen Flüchtlinge, die zurzeit nach Deutschland kommen, die deutschen Bildungsstandards kaum zu halten seien.

Der Minister wolle zwar keine dauerhafte Absenkung der Standards, aber Improvisationen seien nötig. Björn Försterling dazu: „Es kann keine Lösung sein, die Standards nach unten anzupassen. Das hätte verheerende Folgen für etliche Schülerjahrgänge.“ Niemand wisse, wie lange der Flüchtlingszustrom noch anhalte, wie viele Jahrgänge also betroffen wären. „Wie auch immer de Maizière sich Improvisation auf diesem Feld vorstellt: wir dürfen unseren Schülern keine Bildung vorenthalten“, sagt Björn Försterling. Er sehe durchaus den Personalmangel, unter dem die Schulen schon jetzt leiden, aber dem müsse anders abgeholfen werden. „Wir müssen Möglichkeiten schaffen, unbürokratisch zu handeln. Wenn pensionierte Lehrer sich noch einmal sinnvoll einbringen wollen, muss das möglich sein.“ Auch andere Menschen, die nicht auf Lehramt studiert haben, aber den faktischen Anforderungen genügen, müssten ohne große Hürden eingestellt werden können. „Ich sehe nicht ein, warum jemand, der mehrere Sprachen spricht und gut erklären kann, keine Deutschkurse geben soll, nur weil ihm ein Abschluss in Deutsch als Fremdsprache fehlt“, sagt der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.

Es sei allerdings wichtig, Kindern von Asylbewerbern einen guten Start in das deutsche Schulsystem zu ermöglichen. „Bildung und Ausbildung sind der Schlüssel zu einer gelungenen Integration“, sagt Försterling. Den Spagat zu schaffen zwischen einem leichten Einstieg für Flüchtlingskinder und einer guten Bildung für alle Schüler sei eine Herausforderung, „aber mit etwas politischen Willen ist das machbar.“


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